Bild nicht mehr verfügbar.

Für einen Konzernsprecher handelt es sich um reine Spekulationen.

Foto: Reuters/Winkler
Düsseldorf - Der KarstadtQuelle-Konzern ist entschieden einem Bericht entgegengetreten, seine Großaktionäre wollten den Handelsriesen von der Börse nehmen und hätten einer US-Investmentbank bereits ein Mandat für ein Abfindungsangebot vergeben. Im Aufsichtsrat des Konzerns hieß es, über solche Pläne sei nichts bekannt.

"Das sind reine Spekulationen, wie wir sie in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder erlebt haben", sagte ein Konzernsprecher am Dienstag. "Goldman Sachs hat kein Mandat, ein Abfindungsangebot für die freien Aktionäre vorzubereiten", betonte er und widersprach damit einem Bericht der "Financial Times Deutschland" (FTD). Spekulationen, ein anderes Geldhaus habe den Auftrag zur Vorbereitung eines Offerts erhalten, dementierte er ebenfalls entschieden: "Ein solches Mandat ist auch nicht an eine andere Bank vergeben worden."

Der stellvertretende Vorsitzende des KarstadtQuelle-Aufsichtsrats, Wolfgang Pokriefke, sagte zudem, er habe keinerlei Erkenntnisse über einen möglichen Rückzug des Handelskonzerns von der Börse. "Mir ist nichts bekannt", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Ein solcher Rückzug von der Börse sei auch nicht im Aufsichtsrat erörtert worden.

Die Spekulationen

Die Investmentbank Goldman Sachs sei bereits beauftragt worden, ein Angebot an die freien Aktionäre auszuarbeiten, hatte die FTD ohne Angabe von Quellen berichtet. Insgesamt verfügten die Investoren über mehr als 90 Prozent der Anteile. Allein Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz hielt nach laufenden Aktienkäufen bereits im November rund 63 Prozent.

Ein Vertreter des Schickedanz-Pools wollte den Bericht nicht kommentieren. "Dazu kann ich nichts sagen", betonte Pool-Vertreter Hans-Jürgen Prohaska. Der Pool hatte in der Vergangenheit seinen Anteil an KarstadtQuelle immer wieder aufgestockt. Prohaska hatte dazu in der Vergangenheit lediglich gesagt, die Käufe zeigten, dass die Schickedanz-Familie das Restrukturierungskonzept des KarstadtQuelle-Managements unterstütze. Zu den bereits seit Monaten immer wieder kursierenden Übernahmegerüchten hatten er und andere Vertreter des Pools nie einen Kommentar abgeben wollen.

Das Angebot an die freien Aktionäre könne bei 15 bis 16 Euro liegen, hieß es in der FTD. Am Montag hatte die zuletzt stark gefragte Aktie bei 15,53 Euro geschlossen. Am Dienstag legten die Papiere zunächst um 5,5 Prozent auf 16,36 Euro zu. Angesichts der Stellungnahmen des Konzerns und des Aufsichtsrats drehten sie aber ins Minus und notierten bei 15,44 Euro. (APA/Reuters)