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Damit der Zahnschmuck Sinn macht, mussten die Wikinger gelegentlich ihre Zähne herzeigen, etwa, wenn sie "ziemlich tüchtig lachten".

Foto: AP/ Andrew Milligan
Stockholm - Die Wikinger feilten und färbten ihre Zähne - offenbar zu Schmuckzwecken. Zu diesem Schluss kommt die Arbeit der Anthropologin Caroline Arcini vom Schwedischen Denkmalamt (Riksantikvarieämbetet). Sie untersuchte die Zähne von 24 jungen Männern, die in der Wikinger-Zeit auf der Ostsee-Insel Gotland und in der südschwedischen Provinz Schonen (Skåne) lebten.

"Tüchtiges Lachen" offenbarte den Schmuck

Alle untersuchten Wikinger hatten zwei oder drei gleichartige horizontale Furchen in den oberen Schneidezähnen. Diese stammen eindeutig nicht von Verletzungen oder Krankheiten, sondern wurden schwarz oder rot eingefärbt, sagte Arcini in einer Sendung von Radio Gotland am Dienstag. Zum Färben verwendeten die Wikinger vermutlich Wachs oder Fett. Der Schmuck sei aber nur sichtbar geworden, wenn die Männer die Zähne bewusst herzeigten oder zum Beispiel "ziemlich tüchtig lachten", so die Forscherin.

Nordamerikanische Ureinwohner mit ähnlichem Schmuck

Bisher seien derart geschmückte Zähne nur bei nordamerikanischen Indianern gefunden worden. Dies ist nach Meinung der Anthropologin aber wahrscheinlich nur ein Zufall. Sie hofft nun auf verstärkte Forschungsarbeit zu Zahnverschönerungen auch in anderen Teilen der Welt. (APA)