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Am meisten Geld geben die Österreicher und Österreicherinnen in Sachen Nahrungsmittel für frisches Obst und Gemüse aus.

Foto: APA/Breloer
Wien - Die Österreicher haben im Vorjahr wieder mehr Geld für den privaten Konsum ausgegeben. Wie eine Studie des Wiener Consulting-Unternehmens RegioPlan zeigt, lagen die Verbrauchsausgaben 2004 bei jährlich 31.741 Euro pro Haushalt. 2000 waren es noch 27.616 Euro, was einer Steigerung von rund 15 Prozent nominell und 6,3 Prozent real entspricht. Der "klassische Konsum" im Einzelhandel verliert aber zu Gunsten von Wellness und Fitness an Bedeutung. Anteilsmäßig am meisten Geld wird nach wie vor für Essen und Trinken ausgegeben.

Der Anteil für Nahrungsmittel und Getränke am gesamten privaten Konsum liegt in Österreich bei 18,2 Prozent. Obwohl dieser Anteil seit Jahren rückläufig ist, geben die Österreicher damit immer noch am meisten Geld für Essen und Trinken aus. An zweiter Stelle knapp dahinter liegen in Österreich die Ausgaben für Wohnung (18,1 Prozent), Verkehr/Kommunikation (16,9 Prozent) lag an dritter Stelle, gefolgt von den Bereichen Bildung/Erholung mit 13,6 Prozent und Einrichtung/Hausrat mit 9,8 Prozent.

Obst und Gemüse

Am meisten Geld geben die Österreicher bei Nahrungsmittel für frisches Obst und Gemüse aus - 2004 waren es rund 415 Euro pro Haushalt. Zum Vergleich: Zigaretten haben sich mit durchschnittlich 590 Euro pro Haushalt zu Buche geschlagen. Tief in die Taschen gegriffen wurde auch für alkoholische Getränke: 375 Euro wurden 2004 in diesem Bereich investiert. Besonders hoch ist die Ausgabebereitschaft für Bier mit 150 Euro pro Haushalt.

Die Grundnahrungsmittel Brot und Gebäck ließen sich die Österreicher dagegen bescheidene 324 Euro kosten. Immer noch ganz vorn in der Ernährungs-Hitliste der Österreicher sind Fleisch- Wurst- und Selchwaren - 760 Euro wurden 2004 dafür ausgegeben. Für Kaffee haben die Österreicher im Vorjahr 90 Euro pro Haushalt aufgewendet, während es für Frucht- und Gemüsesäfte nur 62 Euro waren.

Auswärts essen

Nach wie vor beliebt ist es bei den Österreichern, auswärts zu essen: Der Besuch im Gasthaus, Restaurant und Würstelstand war den Österreichern 2004 durchschnittlich 1.100 Euro wert. Der Betrag liegt somit knapp über der Summe, die für Urlaubsreisen verwendet wurde (1.020 Euro).

Zumindest nach der Statistik sind die Österreicher Kulturmuffel. Während für CDs und DVDs 88 Euro pro Haushalt ausgegeben wurden, waren es für Museen und Ausstellungen gerade einmal 15 Euro. Auch für Besuche von Theater, Konzerten und Oper waren die Ausgaben mit 58 Euro vergleichsweise gering. Mehr Geld wurde im Vorjahr für Bücher, Zeitungen und Zeitschriften: Bücher waren den Österreichern pro Haushalt durchschnittlich 125 Euro wert, für Zeitungen und Zeitschriften wurden ungefähr 270 Euro ausgegeben.

Auch für den Sport wurde einiges aufgewendet: Allein den Fitness Center-Besuch ließen sich die Österreicher durchschnittlich 62 Euro pro Haushalt kosten. Absoluter Spitzenreiter im Freizeitbereich: Für Glücksspiele wurden in Österreich unglaubliche 600 Euro pro Haushalt investiert. Für Bekleidung haben Frauen 2004 im Schnitt 830 Euro, Männer 540 Euro ausgegeben.

Vergleichsweise ausgabefreudig

Im internationalen Vergleich sind die Österreicher laut RegioPlan im Verhältnis zu ihrem Einkommen sehr ausgabefreudig: Die durchschnittlichen jährlichen Ausgaben pro Person sind in Österreich mit 13.225 Euro beinahe ebenso hoch wie in Großbritannien mit 13.487 Euro, obwohl der jährliche Durchschnittsverdienst der Briten jenen der Österreicher übersteigt. Die Schweden liegen betreffend ihrer Ausgaben pro Person mit 12.500 Euro sogar hinter Österreich, obwohl Schweden hochpreisiger als Österreich ist. (APA)