New York/Frankfurt - Sechs weibliche Führungskräfte der Dresdner Bank ziehen wegen angeblicher Diskriminierung in den USA vor Gericht. Der Rechtsstreit ist als Sammelklage gegen die Investmentsparte des Geldinstituts angelegt und zielt auf mehr als eine Milliarde Dollar (mehr als 828 Mio. Euro) Schadenersatz für mindestens 500 Mitarbeiterinnen der Bank. Das teilte die Rechtsanwaltskanzlei Thompson Wigdor & Gilly am Dienstag in New York mit. Ein Sprecher der betroffenen Investmentbank Dresdner Kleinwort Wasserstein (DrKW) wies die Vorwürfe zurück.

Begründung

Laut der Klage sehen sich Frauen bei DrKW einer "gläsernen Decke" gegenüber, die ihnen die für Männer üblichen Karrierechancen und eine entsprechende Vergütung vorenthalte. Außerdem komme es im Alltag zu Diskriminierungen, darunter abschätzige Bemerkungen über Mutterschaftsurlaub und der Ausschluss von Frauen aus Besprechungen mit Kunden, die in Strip-Clubs stattfinden. Der DrKW-Sprecher sagte, die Bank äußere sich nicht zu laufenden Verfahren, werde sich aber "entschieden" gegen die Anschuldigungen zur Wehr setzen. Die Investmentbank bewege sich voll und ganz im Rahmen der Gesetze.

Derartige Klagen sind in den USA häufiger anzutreffen. Konkurrenten von DrKW, die Investmentbanken Morgan Stanley und Smith Barney, mussten in den vergangenen Jahren Summen in mehrstelliger Millionenhöhe zahlen, um Klagen von Mitarbeiterinnen abzuwehren. (APA/dpa)