Bild nicht mehr verfügbar.

Irina Korschunow
Foto: Archiv
München - Irina Korschunow ist etwas gelungen, was nicht unbedingt jeder autorin und jedem Autor beschieden ist: Ihre Erfolgskurve reicht vom Kinderbuch bis zur Erwachsenenliteratur. "Nach meinen Kinder- und Jugendbüchern habe ich angefangen, mit einer Erwachsenenzunge zu sprechen", sagt die in Gauting bei München wohnende Autorin, die am 31. Dezember ihren 80. Geburtstag feierte.

"Wawuschel" und andere

Ob Groß oder Klein, die LeserInnen finden sich in ihren Geschichten wieder und fühlen sich dadurch persönlich angesprochen. Sie entdecken in Korschunows Büchern Wahrheiten über sich und ihr Leben, wie es eine Literaturkritikerin einmal formulierte. Bei den Kindern sind es vor allem die bis heute begehrten und auch auf Schallplatte aufgenommenen und im Fernsehen gezeigten "Wawuschel"-Bücher. Zu ihrem 75. Geburtstag hatte der Deutsche Taschenbuch Verlag (dtv) eine einbändige Sonderausgabe "Das große Wawuschel-Buch" herausgegeben.

"Der Findefuchs"

Allein das Kinderbuch "Der Findefuchs", von dem bei dtv 750.000 Exemplare verkauft worden sind, ist in mehr als 15 Sprachen übersetzt worden und wird in Schweden jedem Elternpaar geschenkt, das ein Kind adoptiert. "Manchmal sehe ich Übersetzungen und weiß gar nicht, welche Sprache das ist", lacht Irina Korschunow. Dies sei ihr zuletzt mit der koreanischen Übersetzung vom "Findefuchs" so gegangen. Die Geschichten um die liebenswerte Wawuschelfamilie sind wie "Der Findefuchs" und "Hanno malt sich einen Drachen" inzwischen Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur und gehören zur Schulbuchlektüre.

"Glück hat seinen Preis"

Die in Stendal als Tochter eines russischen Vaters und einer deutschen Mutter geborene Autorin studierte in Göttingen Germanistik, Anglistik und Soziologie, bevor sie 1954 nach München kam. Dort arbeitete sie als Journalistin und Feuilletonistin für Zeitungen und Rundfunkanstalten. Ihr Debüt als Romanautorin gab sie nach 28 zum Teil preisgekrönten Kinder- und Jugendbüchern 1983 mit der Familienchronik "Glück hat seinen Preis". Danach folgten die bei Hoffmann und Campe erschienenen Romane "Der Eulenruf", "Malenka", "Die Fallschirmseide", "Das Spiegelbild", "Ebbe und Flut", "Von Juni zu Juni" und zuletzt "Das Luftkind". (APA/dpa)