Wien - Am Flughafen Wien-Schwechat wird seit Bekanntwerden der Vogelgrippe verschärft das Gepäck kontrolliert. Im so genannten Grünkanal arbeiten tagsüber vier bis fünf und nachts zwei bis drei Beamte. Neben den anderen Aufgaben werden jetzt auch verstärkt Gepäckstücke auf versteckte Fleischimporte vor allem aus der Türkei, Ägypten und anderen afrikanischen Staaten untersucht.

Die Kontrollen zeigen Wirkung, wie Robert Geschina, einer von drei Zoll-Teamleitern in Schwechat gegenüber der APA erklärte: "Im Vorjahr haben wir 5.200 Kilogramm beschlagnahmt, sonst waren es durchschnittlich 1.600 Kilo."

Exotisches

Neben Rind-, Lamm- oder Hühnerfleisch gibt es auch so exotische Funde wie Entenfüße. Während es in Deutschland für die versuchte Einfuhr von Geflügelfleisch sogar Strafbußen bis zu 25.000 Euro gibt, heben die Zoll-Beamten in Wien bei Verzicht des Reisenden auf die Ware einen so genannten Entsorgungsbeitrag von zwei Euro pro beschlagnahmtem Kilogramm Fleisch ein.

Die eingezogene Ware wird in Kühltruhen aufbewahrt, ehe sie zur Verbrennung in eine Anlage nach Simmering gebracht wird. Das geschieht einmal wöchentlich. Vor allem Reisende, die mit sehr vielen Reisetaschen in Wien landen, sind verdächtig und werden genauer kontrolliert. Gemüse wie Okra oder Linsen dürfen eingeführt werden.

Aus Drittländern ist in der EU der Import von Fleisch oder Käse generell verboten - unabhängig von der Vogelgrippe. Lediglich die Schweiz, Andorra, Grönland und Island sind von dieser Regelung ausgenommen. Importe von lebenden Vögeln sind seit Sommer 2005 ebenfalls nicht mehr. Geschina: "Mir ist kein Fall in Wien bekannt, bei dem jemand versucht hätte, lebende Vögel zu schmuggeln." (APA)