Wer Energie spart, schont nicht nur seine Brieftasche, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Umwelt. Ein wesentlicher Teil unserer Umweltverschmutzung ist nämlich auf die im Haushalt verbrauchte Energie zurückzuführen. Mit jedem Prozentpunkt, um den Sie den Energieverbrauch senken, reduzieren Sie auch die Umweltbelastung. Vor allem aber machen sich viele Investitionen für energiesparende Maßnahmen durch niedrigere Energiekosten von selbst bezahlt und führen überdies zu einer Komfort- und Substanzverbesserung.

Sanierung der Gebäudehülle

  • Der derzeitige Dämmwert Ihrer Außenwand kann vom Fachmann rechnerisch ermittelt werden. Im Falle einer Gebäudesanierung sollten Sie bei der Renovierung außenseitig eine Wärmedämmung anbringen. Außenseitig deshalb, damit Sie die Wärmespeicherfähigkeit des Bausteines nützen können.

  • Über die Decke zum unbewohnten Dachgeschoss entweicht rund ein Drittel der gesamten Wärme. Eine zusätzliche Dämmung lässt sich hier einfach durch Auflegen entsprechend geeigneter Dämmmaterialien schaffen. Soll der Dachboden fallweise (etwa als Hobbyraum) genutzt oder später ausgebaut werden, ist eine unterhalb des Daches liegende Dämmung empfehlenswert.

  • Der Fußboden zum Keller ist bis zu einem Fünftel an den Wärmeverlusten beteiligt. Abhilfe schafft hier eine an der Kellerdecke angebrachte Wärmedämmung.

  • Prüfen Sie, ob Fenster und Türen nicht unnötige Spalten aufweisen. Falls ja, überlegen Sie eine Erneuerung der Fenster oder dichten Sie diese entsprechend ab.

    Gebäudehülle schon beim Neubau energiebewusst planen

  • Ein wichtiger Faktor für die thermischen Qualitäten eines Gebäudes ist die Wärmedämmung. Es gibt verschiedene technische Möglichkeiten, um eine ideale Wärmedämmung des Mauerwerks zu erreichen. Das Angebot reicht von Ziegeln mit einem hohen Dämmungsgrad bis hin zu einer großen Produktpalette von verschiedensten Dämmmaterialien an der Außenseite des Hauses. Je niedriger der U-Wert (früher k-Wert) der Außenwand ist, desto besser ist die Wärmedämmfähigkeit. Der U-Wert gibt an, wie viel Wärme und vor allem wie schnell diese Wärme durch die Wandkonstruktion verloren geht. Die Bauordnungen der einzelnen Bundesländer legen Mindestwerte für die verschiedenen Gebäudeteile fest, wobei in der Praxis die Durchführungswerte bereits 30 bis 40 Prozent besser sind. Auch die Anforderungen der Wohnbauförderungen gehen zumeist deutlich über diese Werte hinaus. Ist die Außenwand gut gedämmt, so fühlen Sie sich auch bei geringeren Temperaturen wohl.

  • Richten Sie Ihr Haus nach Süden aus, dadurch ist es leichter, die Wärme der Sonne zu nutzen – große Fensterflächen an der Südseite, kleine an der Nordseite.

  • Vermeiden Sie beim Bau so genannte „Wärmebrücken“. Sie entstehen, wenn etwa durch in der Wand verankerte Träger für Zwischendecke oder Balkon die wärmedämmende Bauweise unterbrochen wird. Auch simple Baufehler oder schlampige Verarbeitung der Wärmedämmung können zu Wärmebrücken führen. Sie bringen nicht nur überproportional große Wärmeverluste, sondern können auch Schimmelbildung im Hausinneren verursachen: An kühlen Mauerteilen schlägt sich Feuchtigkeit nieder.

  • Mit einem richtig geplanten Wintergarten können Sie die Sonnenenergie nutzen. Achten Sie dabei auf eine Trennung (Glasschiebetüren etc.) zwischen Wintergarten und Wohnbereich. Denn wenn Sie den Wintergarten in den kälteren Monaten an Tagen mit wenig Sonnenschein unfreiwillig mitheizen, können dadurch erhebliche Heizkosten entstehen.

  • Als Schwachstellen erweisen sich zunehmend die Rolllädenkästen, weil in diesem Bereich weniger Dämmmaterial verwendet wird. Durch die Auswahl bestimmter Ausführungen von Rollläden kann eine Wärmebrücke vermieden werden.

  • Dichten Sie den Anschluss der Fenster- und Türrahmen an das Mauerwerk sorgfältig mit Dämmschaum oder Ähnlichem ab.

    Heizung

  • Lassen Sie die bestehende Heizung vom Fachmann regelmäßig überprüfen und die Heizkörper entlüften.

  • Wenn Ihr Heizkessel älter als fünfzehn Jahre ist, wird er vermutlich einen schlechten Wirkungsgrad aufweisen. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Heizungstechniker oder beim Rauchfangkehrer, ob Sie Ihren Energieverbrauch durch einen Kesselaustausch nicht beträchtlich verringern könnten.

  • Nach Möglichkeit sollten auch im Heizkeller die Heizungsrohre und der Abgaskamin gedämmt werden, um Energie zu sparen.

    Neuanschaffung der Heizung

  • Der Heizkessel sollte nicht überdimensioniert werden. Das erhöht den Energieverbrauch. Ein Fachmann berät Sie über die richtige Größe.

  • Überprüfen Sie, ob Sie einen Brennwertkessel als Heizung einsetzen können. Beim Brennwertkessel werden die Abgase bis auf 45 °C gekühlt, dadurch geht weniger Wärme durch den Kamin verloren und Sie benötigen um ca. zehn Prozent weniger Energie. Kontaktieren Sie im Vorfeld Ihren Rauchfangkehrer. Dieser hat zu entscheiden, ob Ihr Kamin saniert werden muss. Zumeist ist der Durchmesser des Kamins zu groß und muss reduziert werden, da sonst die Gefahr einer Versottung besteht.

  • Denken Sie auch an die Möglichkeiten, die Fußboden- oder Wandheizungen bieten. Die Strahlungswärme großer Flächen bietet Behaglichkeit bereits bei niedrigeren Raumtemperaturen.

  • Trennen Sie den Warmwasserspeicher von der Heizung.

  • Sonnenkollektoren oder Wärmepumpen haben sich für die Warmwasseraufbereitung bereits bestens bewährt. Speziell Warmwasser lässt sich mit relativ geringem Aufwand wirklich umweltfreundlich aufbereiten.

  • Die Heizung sollte mit einer modernen elektronischen Steuerung ausgestattet sein, die schneller als der Mensch auf veränderte Außentemperatur, zusätzliche Raumerwärmung durch Sonneneinstrahlung etc. reagiert.

  • Zum energiesparenden Heizen in der Übergangszeit und als Zusatzheizung für extrem kalte Tage hat sich ein Kachelofen bewährt.

    Energiebewusstes Verhalten

  • Vermeiden Sie das Überheizen von Räumen. Die Reduktion der Raumtemperatur um ein Grad bringt eine Energieeinsparung von etwa sechs Prozent. Im Wohnzimmer reichen 20-21 °C, im Schlafzimmer 16-18 °C, im Kinderzimmer 20 °C.

  • Statten Sie die Heizkörper mit Thermostatventilen aus, wodurch sich die Raumtemperatur leicht begrenzen lässt.

  • Lüften Sie öfters, aber dafür kurz. Beim Lüften sollten die Fenster nur zwei bis drei Minuten geöffnet sein, dabei ist für Durchzug zu sorgen. Dadurch wird die Luft rasch erneuert, ohne dass der Raum auskühlt. Vermeiden Sie vor allem während der Heizperiode gekippte Fenster im Dauerzustand.

  • Beachten Sie auch den Wärmeverlust, der bei Fenstern und Türen entsteht. Durch geschlossene Rollläden oder Fensterläden sowie vorgezogene Vorhänge in der Nacht können Sie den Wärmeverlust ebenfalls deutlich verringern.

  • Fürs Duschen benötigen Sie nur rund ein Drittel der Warmwassermenge eines Vollbads.

    Stromverbrauch im Hauhalt

  • Achten Sie beim Kauf von Haushaltsgeräten auf deren Energieeffizienz. Bereits bei vielen Geräten wird diese durch ein Energieverbrauchsetikett angezeigt. Kaufen Sie möglichst nur Geräte der Energieeffizienzklasse A, diese sind üblicherweise nicht signifikant teurer als andere.

  • Bereits über zehn Prozent des Stromverbrauchs werden für den Stand-by-Betrieb benötigt. Lassen Sie deshalb Geräte so selten wie möglich im Stand-by-Betrieb.

  • Einige Geräte, wie zum Beispiel PC oder Handy-Ladegeräte, benötigen teilweise auch im abgedrehten Zustand Strom. Hier hilft nur noch eine ausschaltbare Steckdosenleiste oder das Ziehen des Steckers!

  • Energiesparlampen benötigen lediglich ein Fünftel des Stroms von herkömmlichen Glühbirnen. Überprüfen Sie, wo Sie in Ihrem Haus die ineffizienten Glühbirnen ersetzen können: Besonders in Bereichen, wo lange Betriebszeiten erforderlich sind, ist der Einsatz von Energiesparlampen zu empfehlen.

  • Die Umwälzpumpe verteilt die Wärme von der Heizung in die Räume. Häufig sind Umwälzpumpen auf Betriebsstufe drei eingestellt, obwohl die erste Betriebsstufe völlig ausreichen würde. Sie können dies bei Zentralheizungen selbst direkt an der Umwälzpumpe ändern. Dadurch sparen Sie nicht nur Strom, sondern auch Heizenergie.