Die letzten Budgetverhandlungen haben gezeigt, dass das derzeitige EU-Finanzsystem an seine Grenzen stößt. Ein Großteil des EU-Budgets entstammt direkten Überweisungen der Finanzminister der Mitgliedsstaaten. Eine eigene EU-Einnahmequelle existiert bisher nicht, dafür eine Vielzahl an Einnahmearten und Sonderregelungen. Zahlreiche Stimmen sprechen sich innerhalb der EU mittlerweile für eine Direktquelle aus, unter ihnen auch Tony Blair und Wolfgang Schüssel. Mögliche Modelle für eine EU-Steuer:
  • Die Tobin Tax (Konzept des Nobelpreisträgers James Tobin): eine Besteuerung der Finanztransaktionen wie zum Beispiel eine Börsenumsatzsteuer.

  • Eine Treibstoffbesteuerung für Flugverkehr und Schifffahrt.

    Das Budget der Union ist bis 2013 grundsätzlich ausverhandelt, obwohl das EU-Parlament noch nicht zugestimmt hat. Nach 2013 könnte eine neue Finanzierung eingeführt werden, eine Weichenstellung ab 2008 wäre sinnvoll.

    Die Tobin Tax ist übrigens eine der "Gründungsforderungen" der globalisierungskritischen Organisation Attac. Freilich nicht zur Lösung der EU-Budgetprobleme sondern zur Bekämpfung der globalen Armut. Attac zur aktuellen Diskussion: "Wenn gleichzeitig eine einprozentige Steuer auf 'High Net Worth Individuals' eingehoben wird, dann kann die Tobin-Steuer gerne für die EU-Fianzierung verwendet werden".

    Die Grünen und die SPÖ in Österreich sprechen sich übrigens für eine EU-Steuer aus, das BZÖ warnt vor einer Besteuerung der BürgerInnen.