Washington - US-Präsident George W. Bush hat die
Weltgemeinschaft aufgerufen, dem Irak seine Schulden zu erlassen und
die zugesagten Hilfen für den Wiederaufbau zu leisten. Nachdem die
Vereinigten Staaten sowie Malta und die Slowakei dem Irak seine
Schulden erlassen wollten, sollten weitere Länder nachziehen, "damit
die irakische Bevölkerung nicht von einer erdrückenden Last
zurückgehalten wird", sagte Bush am Dienstag vor Veteranen in
Washington.
"Versprechen einlösen"
Er rufe alle Regierungen auf, die dem Irak Hilfe zugesagt hätten,
ihre Versprechen so schnell wie möglich einzulösen, damit die Iraker
ihr Land wieder aufbauen könnten. "Um ihre Träume zu verwirklichen,
braucht die irakische Bevölkerung immer noch Hilfe", sagte Bush. "Im
kommenden Jahr muss die Weltgemeinschaft aufholen und ihren Teil dazu
tun."
In Hinblick auf die anstehende Kongresswahl sagte Bush,
Unterstützung für den US-geführten Einsatz im Irak solle "keine
Partisanen-Sache" sein. "Dieses Jahr haben wir die Gelegenheit, der
irakischen Bevölkerung zu zeigen, wie eine verantwortungsvolle
Debatte in einer Demokratie ausschaut."
Druck auf Bush in den USA
Den Amerikanern sei der Unterschied "zwischen einer loyalen
Opposition, die Fehler aufzeigt, und Defätisten, die nichts Richtiges
anerkennen wollen," durchaus bewusst. Die amerikanische
Öffentlichkeit übt zunehmend Druck auf Bush aus, die im Irak
stationierten US-Soldaten abzuziehen und nach Hause zu holen. Seit
dem Beginn des US-geführten Krieges im März 2003 starben in dem
Zweistromland bislang fast 2200 US-Soldaten. (APA/AFP)