Wien - Der im kurdischen Autonomiegebiet im Nordirak
inhaftierte österreichische Staatsbürger Kamal Said Qadir habe laut
Informationen seiner Familie nach dem Besuch von Ärzten des Roten
Kreuzes seinen Hungerstreik im Gefängnis beendet. Das teilte der
"Verband für Krisenhilfe und solidarische Entwicklungszusammenarbeit"
(WADI) in der Nacht auf Mittwoch in einer Aussendung mit. Das
Außenministerium in Wien setzt sich für die Freilassung des
48-Jährigen ein, der sich laut WADI seit Ende des Vorjahres im
Hungerstreik befand. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International ruft auf, gegen die Inhaftierung Quadirs Protest einzulegen (siehe Link im Kasten links).
Qadir war im Dezember von einem Gericht in Arbil wegen "Entehrung
der kurdischen Führung und ihres Kampfes" verurteilt worden. Der
Jurist hatte den Chef der kurdischen Autonomiebehörde und der
Demokratischen Partei Kurdistans (KDP), Massud Barzani, in einem
offenen Brief scharf angegriffen.
Wie ein Sprecher des Wiener Außenamtes am Montag sagte, wurde
Qadir nach dem Ministerium derzeit vorliegenden Informationen zu 25
Jahren Haft verurteilt. Mit den ihn betreffenden Bemühungen sei
insbesondere die österreichische Sondergesandte Gudrun Harrer
befasst. (APA)