Wigan - Ein Debüt wie aus dem Bilderbuch - der österreichische Fußball-Nationalverteidiger Paul Scharner ist am Dienstag bereits in seinem ersten Spiel für seinen neuen Klub Wigan Athletic zum Helden avanciert. Der 25-jährige Niederösterreicher erzielte im Halbfinal-Hinspiel des Ligacups gegen Vizemeister Arsenal per Kopf den einzigen Treffer zum 1:0-Heimerfolg. Im Interview mit der APA sprach Scharner über Motivation, den Lohn harter Arbeit und seine neue Position im Mittelfeld:

Über Nacht zum Liebling der Fans. Wie haben Sie Ihren Traumstart verdaut?
Paul Scharner: "Der war emotional eigentlich recht einfach zu verdauen. Für uns ist es wichtig, dass wir jetzt auch für das Rückspiel eine tadellose Ausgangsposition haben. Wir haben eine Chance.

Und das ausgerechnet gegen Ihren ehemaligen Lieblingsklub Arsenal ...
Scharner: "Es hat mich irrsinnig gefreut, überhaupt gegen Arsenal zu debütieren. Es ist kein Spiel wie jedes andere, unterbewusst ist man vielleicht anders eingestellt und noch eine Spur mehr motiviert."

Sie sind im Mittelfeld eingewechselt worden, sind dort weite Wege gegangen und haben Akzente gesetzt. Ist das Ihre neue Position?
Scharner: "Ehrlich gesagt sehe ich mich diese Saison im Mittelfeld. Ich habe mich weiterentwickelt und in der Innenverteidigung vor allem den richtigen Blick für das Spiel gelernt. Wir haben einige Verletzte und ich kann es mir daher fast nicht anders vorstellen, als dass mich (Manager) Paul Jewell auch in Zukunft im Mittelfeld spielen lässt. Das habe ich auch bei Brann Bergen fast eine ganze Saison getan."

Tun Sie das am Sonntag auch schon in der Premier Leage gegen West Bromwich Albion?
Scharner: "Er (Paul Jewell) wird es jetzt schwer haben, mich nicht aufzustellen. Früher habe ich Probleme damit gehabt, wenn ich lange Zeit nicht gespielt habe. Jetzt bin ich jederzeit hundertprozentig bereit, das habe ich gegen Arsenal gezeigt."

Wie haben die Wigan-Fans Ihre Gala-Vorstellung aufgenommen?
Scharner: "In den zehn abschließenden Minuten haben sie durchgehend 'Scharner, Scharner' skandiert. Das hat mich fast ein wenig an meine Zeit in Bergen erinnert. Dass es in Wigan so schnell geht, habe ich mir ehrlich gesagt nicht gedacht."

Was für ein Gefühl löst das bei Ihnen aus?
Scharner: "Ich fühle mich in meiner Arbeit bestätigt. England war seit fünf Jahren mein Ziel und das habe ich jetzt erreicht. Das ist einfach traumhaft, der Start ist geglückt."

Wie würden Sie Ihr Debüt beschreiben? Scharner: "Es war gut vorbereitet, der Siegeswille war da und der Einsatz hat auch gestimmt. Das ist das Wichtigste. (APA)