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Foto: APA/dpa/Settnik
Der deutsche Verlagsriese Axel Springer ("Bild", "Die Welt") bestätigte Mittwoch offiziell: Er ist bereit, ProSieben zu verkaufen, damit das Kartellamt die Übernahme des Mutterkonzerns ProSiebenSat.1 doch noch gestattet. Die Behörde hatte den Verkauf eines großen Senders oder von Springers Boulevardflaggschiff "Bild" als Bedingung genannt.

Zeitplan

Nun spießt es sich freilich am Zeitplan: Springer will den jung positionierten Spielfilmsender verkaufen, wenn die TV-Fusion vollzogen ist. Das Kartellamt teilte dem Verlag freilich mit, die Übernahme werde erst genehmigt, wenn ProSieben an einen unabhängigen Dritten verkauft sei.

Saban kann ab März Pönale verlangen

Springer hat es wie berichtet mit der Fusion eilig: Ab März kann US-Investor Haim Saban als Verkäufer der Mehrheit an ProSiebenSat.1 Pönale von rund 25 Millionen Euro pro Monat verlangen, wenn der 2,5-Milliarden-Deal dann noch nicht abgeschlossen ist.

Widerstand

Insider erwarten nun Widerstand von ProSiebenSat.1 gegen den Verkauf von ProSieben, der nicht im Interesse der großen deutschen TV-Gruppe sein kann.

Das Berliner Kartellamt will bis 20. Jänner entscheiden, ob Springer den Fernsehkonzern übernehmen darf. (fid, dpa/DER STANDARD, Printausgabe, 12.1.2006)