Mozart-Maniacs sind bereits in Stellung, denn auch innerhalb des regulären Auktionskalenders finden sich weltweit immer wieder Highlights, wie Rekordzuschläge aus den vergangenen Jahren zeigen.
Weit abgeschlagen steht ein Zuschlag aus dem Jahr 1987, als bei Sotheby's in London ein 508-Seiten starkes handschriftliches Manuskript (1773/74) zu neun seiner Symphonien für 2,58 Millionen Pfund und damit dem höchsten jemals für ein Musikmanuskript erzielten Preis Zuschlag den Besitzer wechselte.
Einzelne Blätter, etwa dem Spätwerk zugehörige, sind günstiger zu haben. Christie's versteigerte 2001 den Entwurf zu einem unvollendeten Klavierduett in G-Dur (K 357/ 500a) für 355.750 Pfund. "Im Gegensatz zu Beethoven Manuskripten", merkt Simon Maguire, Sotheby's Experte für Musikmanuskripte an, "sind solche von Mozart viel seltener". Der einfache Grund, während Beethovens Kompositionen von zahlreichen Notizen begleitet wurden, saß es bei Mozart wohl gleich beim ersten Mal. Auch sind Briefe von Wolfgang Amadeus weit seltener und teurer. "Beethoven-Korrespondenz bringt um die 60.000 Pfund, die leichter lesbaren und unterhaltsamen Mozart-Briefe hingegen bis zu 150.000 Pfund", beziffert Thomas Venning, Leiter des Book Departments von Christie's.
Aktuell stehen auf dem internationalen Auktionsparkett keine Sonderauktionen an: Für die nächsten Musikmanuskript-Auktionen (So- theby's: 19. Mai, Christie's 7. Juni) in London sind noch keine Highlights bekannt; bei Christie's gelangt jedenfalls am 27. Juni in Amsterdam ein Barocktabernakel aus dem Mozarthaus zur Auktion. Terminliche Poleposition kann insofern das Dorotheum vermelden, das am 28. Jänner 2006, und damit einen Tag nach dem 250. Geburtstag, den Auftakt zum feierlichen Brimborium an der Salzach veranstaltet.
222 Kunstobjekte hat man zusammengetragen, die als Memorabilien die Sammlerherzen höher schlagen lassen wollen. Ein Blick in den soeben erschienenen Katalog zeigt dabei zwei Schwerpunkte: einerseits den deutlichen Bezug zum zeitgenössischen Umfeld des Jubelstars und andererseits die Herrschaft des Konjunktiv.
Wenn selbst DNA-Vergleiche aus Knochenresten mehrerer Skelette aus dem Mozartgrab nicht klären, ob der im Besitz der Internationalen Stiftung Mozarteum befindliche Schädel tatsächlich jener des Komponisten ist, wie schwierig ist die Lage dann erst auf dem Kunstsektor? Konkret etwa bei Objekten, die aus seinem Besitz stammen sollen. Als Beispiel nennt Walter Sonnberger ein englisches Tafelklavier aus der Zeit um 1780, das laut dem Einbringer aus Dänemark Mozarts Reiseklavier gewesen sein soll. "Mit der Geschichte dieses Instrumentes haben sich bereits sehr viele Menschen auseinander gesetzt", so der Leiter der Filiale Salzburg, und entsprechend haben sich zwei Lager gebildet. "Aber, wir sind keine Institution, die das entscheidet - auch wenn der endgültige Nachweis eine Weltsensation wäre."