Das Fernduell um den Bundesliga-Titel geht weiter. Sturm Graz reagierte auf das 3:1 des FC Tirol gegen Ried mit einem 4:2 "Auswärtssieg" im 102. Grazer Derby gegen den GAK. Alle sechs Tore fielen in der kuriosen ersten Hälfte, fünf davon nach Abwehrfehlern, weshalb es zeitweise zu Toren fast im Minutentakt kam. Die zweite Hälfte war dafür im wahrsten Wortsinn eine "Nullnummer". Sturm führt damit in der Derby-Bilanz bei 33 Remis wieder mit 35:34 Siegen. Sturm bleibt Tirol auf den Fersen Wichtiger als das waren für den Meister freilich die drei Punkte für den Sieg, mit dem man den Tirolern auf den Fersen blieb. Den Torreigen eröffnete Popovic schon in der 9. Minute nach einem Vastic-Eckball, den der Verteidiger aus kurzer Distanz nur mehr einzudrücken brauchte. Zehn Minuten später köpfelte Sergej Juran das 2:0 für den Meister. Zwar war der GAK in Summe im Feld leicht überlegen, hinsichtlich des Cup-Finales am Dienstag gingen die Athletiker aber doch nicht mit letztem Nachdruck zu Werk. Und mit einer derart löchrigen Abwehr werden sich die Grazer gegen Salzburg auch schwer tun. Nachlässigkeiten bei Sturm Doch dann wurde Sturm selbst nachlässig. Keine zwei Minuten nach dem 0:2 erzielte Pamic (21.) mit einem wuchtigen Schuss ins Kreuzeck den Anschlusstreffer. Es blieb letztlich das einzige Tor ohne Abwehr-Patzer. Prilasnig nützte fünf Minuten später aus, dass sich zwei GAK-Verteidiger gegenseitig behinderten, und erzielte in der 26. Minute das 3:1 für Sturm. Schicklgruber mit einem Patzer Und wieder nur eine Minute später "klingelte" es schon wieder im Sturm-Tor. Wieder war Pamic dafür verantwortlich, wenn auch ungewollt. Der völlig unbehinderte Schicklgruber traf bei einem Abschlag den Kroaten so unglücklich, dass der Ball zum 3:2 ins Tor sprang (27.). Der Rettungsversuch des unglücklichen Sturm-Goalies kam um Zentimeter zu spät. Pamics Ehre griff das nicht an. Der Kroate zeigte an diesem Tag seine sicherlich beste Partie im GAK-Dress bisher, glänzte durch Beweglichkeit und schaffte immer wieder gefährliche Situationen. Schicklgruber machte seinen Riesenpatzer durch zwei tolle Paraden gegen Pamic (36. und 45.) wieder wett. Desorientierte GAK-Abwehr Auch beim 4:2 für Sturm war die GAK-Abwehr nicht im Bild. Nach einem weiteren Vastic-Eckball kam Markus Schopp am langen Eck völlig unbehindert an das Leder, er köpfelte den Ball Almer zwischen den Beinen hindurch ins Netz. Sechs Tore in 38 Minuten, das war für die Zuschauer an diesem "Tag der offenen Tür" sehr amüsant, aber damit hatten die beiden Teams ihr Pulver auch verschossen. Speziell nach der Pause besann man sich doch mehr auf Disziplin, damit waren Chancen Mangelware, weitere Tore eine Fehlanzeige. Der Torrekord im Grazer Derby aus dem Jahr 19987 (4:4) blieb unerreicht. GAK - Sturm Graz 2:4 (2:4) Schwarzenegger-Stadion, 13.940, Benkö. Torfolge: 0:1 ( 9.) Popovic 0:2 (20.) Juran 1:2 (21.) Pamic 1:3 (26.) Prilasnig 2:3 (27.) Pamic 2:4 (38.) Schopp GAK: Almer - Lipa - Ehmann, Pötscher - Ramusch, Ceh, Kulovits (79. Aloisi), Dmitrovic, Amerhauser (46. Standfest)- Tutu (46. B. Akwuegbu), Pamic Sturm: Schicklgruber - Foda - Popovic, Strafner - Schopp (86. G. Korsos), Schupp, Kocijan (79. Angibeaud), Prilasnig, Minavand - Juran (63. Reinmayr), Vastic Gelbe Karten: Pötscher, Ehmann bzw. keine