Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) plant ein globales Notfall-Gremium im Kampf gegen eine mögliche Vogelgrippe- Pandemie bei Menschen. Diese "Task Force" soll etwa 20 Nationen und Regionen umfassen und als Beratungsgremium der WHO dienen, um eine Ausbreitung der Vogelgrippe zu verhindern. Das teilte ein Beamter des japanischen Gesundheitsministeriums am Donnerstag nach dem ersten Sitzungstag eines von Japan und der WHO in Tokio organisierten Treffens über Maßnahmen gegen eine Pandemie mit.

Durch die Vogelgrippe sind seit Ende 2003 rund 80 Menschen gestorben. Die jüngsten Todesfälle waren in der Türkei bekannt geworden.

Überwachung in ländlichen Gebieten verbessern

Um die Vogelgrippe frühzeitig zu erkennen und einzugrenzen, sei es wichtig, die Überwachung in ländlichen Gebieten zu verbessern, geeignete Einrichtungen für Geflügelfarmen einzuführen und das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu schärfen, erklärte Shigeru Omi, für den Westpazifik zuständiger Direktor bei der WHO, vor Journalisten. Während sich die Lungenerkrankung SARS überwiegend in Städten verbreitet habe, sei die Vogelgrippe in ländlichen Gebieten ausgebrochen, wo eine Infrastruktur zum Umgang mit der Krankheit entweder nicht vorhanden sei oder nicht ausreiche, um den Ausbruch früh zu erkennen.

In den von der Vogelgrippe betroffenen Dörfern mangele es an Kapazitäten und geschultem Gesundheitspersonal, hieß es. Die WHO erwäge neben der globalen "Task Force" auch die Entwicklung von neuen Anti-Viren-Mitteln. An den bis Freitag dauernden Beratungen in Tokio nehmen rund 130 Delegierte und Experten aus asiatischen Ländern wie China, Indonesien, Thailand und Vietnam mit. (APA/dpa)