Aurora/Wien - Der Autozulieferkonzern des Austrokanadiers Frank Stronach hat am Donnerstag die Erwartungen der Anleger für 2006 gedämpft und im speziellen die Umsatzerwartungen für Magna Steyr niedrig angesetzt. Die "Sales" in der europäischen Produktion kompletter Autos - also der Magna Steyr-Fabrik in Graz - werden sich 2006 demnach zwischen 3,3 und 3,6 Mrd. Dollar bewegen, teilte Magna in seinem Ausblick 2006 mit. Diese Entwicklung soll aber nur verrechnungstechnische Gründe haben, die Produktion stabil bleiben.

2005 haben sich die damit erzielten Umsätze in der Größenordnung von 4 Mrd. Dollar (3,30 Mrd. Euro) bewegt, genaue Zahlen liegen noch nicht vor. Damit setzt sich ein Trend fort, der schon das ganze Jahr 2005 angehalten hat.

Tatsächliche Produktion sinkt nicht

Der Trend zu sinkenden Umsätzen bedeutet freilich nicht, dass die tatsächliche Produktion sinkt. Der Umsatzrückgang "ist verrechnungstechnisch bedingt", das Produktionsniveau werde vergangenes Jahr und heuer stabil erwartet, versicherte ein Magna Steyr-Sprecher am Donnerstag der APA.

Zur Erläuterung: In Graz werden Autos auf Vollkostenbasis (z.B. BMW, X3, Mercedes E) und auf Teilkostenbasis produziert (Jeep Grand Cherokee, Chrysler Voyager). Ein Rückgang in der ersten Kategorie macht sich überproportional stark im Umsatz bemerkbar, sagt aber nichts über tatsächliche Produktionsleistung oder Rentabilität aus.

Bisher konnte eine sinkende Produktion auf Vollkostenbasis durch Mehrproduktion von Chrysler-Autos auf Wertschöpfungsbasis wettgemacht werden. Wie bekannt, läuft die Grazer Produktion des Allrad-Mercedes E (Vollkosten) 2007 aus, die Stückzahlen dürften bereits seit geraumer Zeit sinken.

Pessimistischer Ausblick

Auch der am Donnerstag vor Börsestart veröffentlichte Ausblick 2006 für den gesamten Magna-Konzern ist pessimistisch gehalten. Erwartet wird für 2006 ein konsolidierter Umsatz zwischen 22 und 23,3 Mrd. Dollar, was faktisch ein Stagnieren bedeuten würde (die aktuellste Umsatzprognose für das laufende Jahr bewegt sich zwischen 22,3 und 22,9 Mrd. Dollar). Die operative Marge soll - vor Sanierungsaufwendungen - konstant bei fünf Prozent gehalten werden. Den Automarkt in Nordamerika und Europa 2006 schätzt Magna Steyr mit jeweils nur 15,8 Millionen Neuzulassungen ein.

Die Magna-Aktie gab in New York in den ersten zwei Stunden nach Börsebeginn bis gegen 17.00 Uhr MEZ um 4,6 Prozent auf 71,70 Dollar nach. (APA)