Der Richter verwendete viel Zeit auf die Schilderung der sozialen Hintergründe der drei Beschuldigten. Es stellte sich heraus, dass alle drei aus geordneten Verhältnissen stammen und irgendwann auf die schiefe Bahn geraten waren. Dass sie den Raub gemeinsam ausführten, war Zufall, sie hatten sich an diesem Tag nicht verabredet, waren nur am gleichen Ort gewesen.
"Der Vorfall war und blieb im Drogenmilieu", beschrieb einer der Verteidiger die Sache treffend. Die Angeklagten im Alter zwischen 23 und 36 Jahren sind schon viele Jahre lang selbst drogenabhängig, wurden auch bereits straffällig und haben mehrere fehlgeschlagene Entzugsversuche hinter sich.
"Die drei sind mit dem Messer auf den anderen losgegangen, sie waren sich einig, dass sie keinen Dealer aus Wien brauchen würden", meinte Staatsanwalt Manfred Kammerer. Das Opfer war mit seiner Freundin zum ersten Mal zum bekannten Drogenumschlagplatz im Park gekommen und hatte versucht, Substitol-Tabletten zu verkaufen. "Ich habe gesehen, dass der auch an Kinder und Jugendliche verkauft, da haben bei mir die Alarmglocken geläutet, da ich selbst einen 15-Jährigen Sohn habe", schilderte der 36-jährige Angeklagte.
Einer der drei hatte ein Messer - "Wir wollten ihm aber nichts tun, er sollte nur verschwinden" - und soll es eigenen Angaben zufolge nur kurz dem jungen Burschen gezeigt haben. Dann rissen die drei ihrem Opfer den Rucksack weg und versetzten ihm einige Tritte. "Ich hab' mich geschreckt, weil er noch so jung war", sagte einer der drei Angeklagten. Das Trio wurde kurze Zeit später festgenommen. Alle drei zeigten sich von Anfang an geständig.