Wien - Im Rahmen des EU-Ministerrates dockt der EU-Beitrittskandidat Kroatien an Europol an. Der Direktor der in Den Haag stationierten Eurocops, Max Peter Ratzel, und der kroatische Innenminister Ivica Kirin unterzeichnen heute, Freitag, in der Wiener Hofburg ein Abkommen über operative und strategische Zusammenarbeit.Die generelle Entwicklung von Europol steht Samstag auf dem Programm des informellen Ministertreffens. Innenministerin Liese Prokop (VP) will eine Grundsatzentscheidung darüber herbeiführen, ob Europol künftig operativ tätig werden soll oder nicht. Sechs Jahre nach ihrem Start betreiben die rund 500 Mitarbeiter der europäischen Polizeibehörde heute hauptsächlich Informationsaustausch und Kriminalanalyse. Vor allem kleinere EU-Staaten fordern, dass Eurocops künftig zur Terrorabwehr auch selbstständig ermitteln dürfen. Doch Frankreich, Deutschland und Großbritannien haben sich bisher immer gegen ein "europäisches FBI" ausgesprochen. Im Februar ist zu dem Thema eine Expertenkonferenz in Wien geplant. (simo/DER STANDARD, Printausgabe, 13.1.2006)