Wien - Der rumänische Außenminister Mihai-Razvan Ungureanu hat bekräftigt, dass es in seinem Land keine Geheimgefängnisse des US-Geheimdienstes CIA gegeben hat. "Es gab keine. Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort", sagte Ungureanu am Donnerstagabend bei einer Podiumsdiskussion in der Wiener Diplomatischen Akademie auf eine entsprechende Frage aus dem Publikum.

Auf Nachfrage der APA, ob er denn ausschließen könne, dass die CIA ohne Wissen der Bukarester Regierung Häftlinge auf rumänischem Territorium verhört haben könnte, antwortete der Chefdiplomat. "Das kann ich mir nicht vorstellen. In Demokratien stehen Geheimdienste unter demokratischer Kontrolle."

Ungureanu betonte, dass er der Presse "seit Monaten" die Wahrheit in dieser Affäre zu vermitteln versuche. "Je ehrlicher man ist und die Wahrheit aussprechen will, umso weniger Glauben wird einem geschenkt". Zu dem angeblich vom Schweizer Geheimdienst abgefangenen Fax des ägyptischen Außenministeriums, das belegen soll, dass 23 irakische und afghanische Bürger auf dem Stützpunkt Mihail Kogalniceanu in der Nähe der (rumänischen) Stadt Constanza am Schwarzen Meer verhört wurden, sagte der Minister, es sei ein Unterschied, ob man solche Berichte lese oder ihnen tatsächlich Glauben schenke.

Der Außenminister verteidigte auch das jüngst mit den USA unterzeichnete Abkommen über US-Truppenstützpunkte in Rumänien. Er verwies auf die "potenziell politisch instabile" Schwarzmeer-Region, an die Rumänien angrenze, weswegen man die Unterstützung der US-Armee brauche. Außerdem sei dies "eine Methode, die USA näher an Europa heranzuführen". (APA)