Klagenfurt/Zagreb - Klaus Schauer, bisher Spitzenmanager bei der Styria Medien AG, ist in die Privatwirtschaft gewechselt. Der 46-jährige Klagenfurter, zuletzt Vorstandsvorsitzender der im Styria-Besitz befindlichen kroatischen Tageszeitung "Vecernji list", ist jetzt Alleineigentümer der in Zagreb angesiedelten Agentur EP 64. Er will sein umfangreiches Netzwerk auf dem Balkan nützen, um Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum beim Einstieg in Kroatien und dessen Nachbarstaaten behilflich zu sein.

Schauer hat die im Jahr 2000 von der Styria erworbene größte kroatische Tageszeitung "Vercenji list" völlig neu strukturiert und ihr sowohl im Erscheinungsbild als auch im technischen Bereich und beim Marketing ein neues Kleid verpasst. Dies sei vor dem Hintergrund des schwierigen kroatischen Zeitungsmarktes dringend erforderlich gewesen, erklärte er im Gespräch mit der APA. Immerhin würden, gemessen an der Einwohnerzahl, lediglich zehn Prozent der Kroaten regelmäßig eine Tageszeitung lesen.

Vor seinem Gang nach Zagreb hatte Schauer in seinen insgesamt 23 Jahren bei der Styria eine Vielzahl an Funktionen inne. So war er Vertriebs- und Abomarketingchef der "Kleinen Zeitung" für die Steiermark und Kärnten, in den 90-er Jahren Verlagsleiter in Klagenfurt, wechselte 1997 als Verlagschef für die Gesamtausgabe der "Kleinen" nach Graz und fungierte schließlich als Geschäftsführer dieser auflagenstärksten Zeitung der Steiermark und Kärntens.

Styria-Vorstandsvorsitzender Horst Pirker habe ihm zwar zuletzt die Rückkehr nach Österreich angeboten, "ich wollte aber selbst unternehmerisch tätig sein", erzählt Schauer, der für den Styria Konzern weiterhin als stellvertretender Vorsitzender im Aufsichtsrat von "Vecernji list" sitzt.

Marktforschung und klassische Werbung

Die Agentur EP 64 in Zagreb mit 25 Mitarbeitern bietet nicht nur Marktforschung und klassische Werbung, sondern will sich in erster Linie auf die Bereiche Direct Marketing und Corporate Networking spezialisieren. Schauer: "Auch größere Unternehmen scheitern bei der Betriebsansiedlung oder Expansion oft an Kleinigkeiten."

Ansprechpartner Schauers sind Unternehmen aus allen Branchen, die sich in Kroatien und anderen Ländern am Balkan ansiedeln oder dort expandieren wollen. Reges Interesse sei derzeit etwa in der Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie, aber auch im Tourismus zu bemerken. Auf der anderen Seite wolle seine Agentur aber auch kroatische Unternehmen bei ihrem Weg nach Österreich "begleiten", erläutert Schauer. Noch im Jänner werde man deshalb in Wien ein Büro eröffnen.

Seiner Profession als Medienfachmann bleibt Schauer aber weiter treu. Seine Consultingfirma, die unabhängig vom Agenturgeschäft am Markt agiert, stellt derzeit Beratungsleistungen in den Mediendienstleistungsbereichen Distribution, Marketing und Medienfinanzierung in Kroatien und Österreich zur Verfügung. Das Firmenportfolio umfasst elektronische Medien, das Buch und die klassischen Printmedien. (APA)