Die US-Aktienmärkte verzeichneten in der abgelaufenen Handelswoche neuerlich ein Kursplus. Der Dow Jones Index konnte erstmals seit 2001 kurzzeitig wieder die 11.000 Punktemarke überspringen und notiert nur noch etwa 8% unter seinem Allzeithoch. Auch die Nasdaq erzielte den höchsten Indexstand seit Frühjahr 2001. Grund für die festeren Kurse war vor allem die zunehmende Zuversicht, dass die kommende Woche beginnende Berichtssaison positiv ausfallen dürfte und weitere Kursanstiege im Jahr 2006 gerechtfertigt wären. Dieser Optimismus schwand in der zweiten Wochenhälfte jedoch etwas, nachdem schwache Ergebnismeldungen und Gewinnwarnungen den Markt verunsichert hatten.

Zu den Gewinnern zählte diesmal General Motors. Zum einen kündigte der Vorstand eine deutliche Eindämmung der Verluste im laufenden Geschäftsjahr an, zum anderen wird derzeit über die Abspaltung der zweiten Finanztochter GM Acceptance verhandelt. Zusätzlich unterstützte ein positiver Analystenkommentar einer US Investmentbank den Kurs von General Motors. Der Technologiesektor verbuchte Zugewinne, nachdem Apple im Rahmen einer Konferenz verkündet hatte, dass seine Umsätze im abgelaufenen Quartal weit über den ursprünglichen Prognosen liegen werden. Vor allem Zulieferer von Apple, wie der Halbleiterproduzent Broadcom konnten in weiterer Folge zulegen. Boeing konnte zum wiederholten Male innerhalb weniger Wochen einen Großauftrag für sich entscheiden. Diesmal bestellte die Air India Flugzeuge im Gesamtwert von 11 Mrd. USD.

Für Enttäuschung sorgten die jüngsten Meldungen aus dem Rohstoffsektor. Alcoa, der weltgrößte Aluminiumproduzent, musste für das 4. Qu. einen Gewinnrückgang trotz gestiegener Aluminiumpreise bekannt geben. Als Grund wurden höher als erwartet gestiegene Kosten genannt. Eine Gewinnwarnung gab Pelps Dodge heraus. Der weltweit zweitgrößte Kupferproduzent konnte infolge der verteuerten Produktion ebenfalls nicht von den hohen Kupferpreisen profitieren. Eine weitere Enttäuschung brachte der Chemieriese DuPont. Das Unternehmen musste durch Produktionsausfälle infolge der Wirbelstürme für das 4. Qu. ein rückläufiges Ergebnis bekannt geben.

Einmal mehr drehte sich in den USA das Übernahmekarusell. Die weltgrößte Baumarktkette Home Depot wird den Baumaterialhändler Hughes Supply für 3,19 Mrd. USD übernehmen. Ein Bieterwettstreit ist um den Medizintechnikkonzern Guidant entbrannt. Nachdem Boston Scientific zunächst Johnson&Johnson preislich ausgestochen hatte, erhöhte diese Woche Johnson&Johnson sein Angebot um 1,7 Mrd. USD auf 23,2 Mrd. USD.

Die ersten Vorboten der Berichtssaison zum 4. Qu. sorgten zunächst für Enttäuschung im Markt. Mit umso mehr Spannung wird nun der eigentliche Start der Berichtsperiode in der kommenden Woche erwartet, insgesamt werden 70 Unternehmen des S&P 500 Index ihre Geschäftszahlen veröffentlichen. Insgesamt gehen wir jedoch davon aus, dass die positive Grundstimmung auch in der nächsten Woche anhalten sollte und rechnen mit einer Fortsetzung der Aufwärtsbewegung.