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Autoeinbrüche gingen in der Steiermark zurück. Laptops sollte man dennoch nicht auf dem Rücksitz liegen lassen.

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Mit neuen Einrichtungen soll es in Zukunft besser möglich sein, Täter und deren Routen auszuforschen.

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Graz – "Wir haben das Ziel 2005 eindeutig nicht erreicht," sagte Josef Klamminger, Sicherheitsdirektor für die Steiermark. Denn um 5,8 Prozent seien die angezeigten Fälle in der Kriminalstatistik zurückgegangen, aber auch die Aufklärungsquote – bei einer Gesamtquote von 0,8 Prozent in der Steiermark – um 4,1 Prozent. Während sich Innenministerin Liese Prokop über den österreichweiten Rückgang von Eigentums^delikten um 7,4 Prozent freut, will die steirische Exekutive vermehrt gegen Raub, Diebstahl und Einbruch vorgehen.

Das Ziel für 2006 sei, die Kriminalitätsrate zu senken und die Aufklärungsquote zu erhöhen, sagte Klamminger.

In einer neu eingerichteten Abteilung, die seit der Polizei- Reform im Juli 2005 als neue Maßnahme zu alten Kriminalstrategien hinzugefügt wurde, wolle man leichter kriminelle Strömungen herausfinden, sagte Richard Fetz, Leiter des Landeskriminalamtes. Die "Analyse- und Kontrollstelle" liefert laufend Daten, anhand derer "Lagebilder" erstellt werden. Ein Beispiel für Graz: Man beobachtet, wo, wann und in welchen Verkehrs^linien vermehrt Taschendieb 2. Spalte stähle stattfinden. Mit dieser Strategie sei die Zahl der Diebstähle um 30 Prozent gesenkt worden, berichtete Fetz.

Eine andere Methode, Geschäftsleute und Polizisten per SMS über Trickbetrüger oder Auftauchen von Falschgeld zu informieren, war nicht so erfolgreich. Das Modell sei laut Klamminger zu teuer geworden. Denn wenn die Meldung einlangte, "war der Angriff in der Regel vorbei".

Noch seien die Täter der Polizei "einen Schritt voraus", sagte Fetz. Die Zukunft liege in der Prävention, auch im Bewusstsein der Bürger, betonte er. "Wertvolles also nicht am Autorücksitz liegen lassen."

Illegale Migration

Die neue Kontroll- und Analysestelle soll 2006 auch verstärkt im Bereich der illegalen Einwanderung und den damit verbundenen Delikten zum Einsatz kommen. Es sind laut Exekutive an die zehn Mil^liarden Euro, die in West^europa mit Menschenschmuggel (500.000 Menschen) jährlich verdient werden.

Die "Hauptverkehrsrouten der illegalen Migration" sind laut Klamminger die Afrika-, die Balkan- und die Ost^europaroute. Auf die Balkanroute wolle er sein Augenmerk legen, sagte er. Um an die 3. Spalte Schlepperbanden heranzukommen, sollen verstärkt Autobahnen kontrolliert werden. Auch mit Slowenien arbeite die Polizei gut zusammen. 2005 gab es in der Steiermark 1297 Zurückweisungen 4. Spalte und 412 Abschiebungen. Vergangenes Jahr waren es‑ 2369 Zurückweisungen und 505 Abschiebungen. Das sei-‑ en aber nur die offiziellen Zahlen, betonte Josef Klamminger. ( Marijana Miljkovic, DER STANDARD-Printausgabe 14./15.01.2006)