4.10 Uhr: Acht Mitglieder der palästinensischen Terrorgruppe "Schwarzer September" dringen in das Olympische Dorf. Deutsche Postbeamte beobachten sie und halten die Männer für spät heimkehrende Sportler. 4.35 Uhr: Die Terroristen dringen in das Haus Conollystraße 31 ein und nehmen den Ringertrainer Moshe Weinberg im Erdgeschoß gefangen. Weinberg wird angeschossen. Weitere Israelis werden gefangen genommen. 4.50 Uhr: Bei einem Fluchtversuch wird Weinberg erschossen. 4.55 Uhr: Nach einem Anruf erreichen Kripo-Beamte den Tatort, finden ein Schreiben, in dem bis 9.00 Uhr die Freilassung von 234 in Israel gefangen gehaltenen Palästinensern sowie der inhaftierten deutschen Terroristen Andreas Baader und Ulrike Meinhof verlangt wird. 5.20 Uhr: Das Olympische Komitee, Polizei und Rettung werden alarmiert. Weinberg wird tot im Hauseingang gefunden. Der Gewichtheber Yossef Romano erliegt seinen Schussverletzungen. 6.40 Uhr: Walter Tröger (Bürgermeister des Olymp. Dorfes), Willi Daume (Präs. des Organisationskomitees), Manfred Schreiber (Polizeipräsident) und Bruno Merk (Bayr. Innenminister) verhandeln mit den Terroristen. Das Olympische Dorf wird von der Polizei abgeriegelt. 8.45 Uhr: Das Ultimatum wird bis 12.00 Uhr verlängert. 9.00 Uhr: Das Volleyballspiel Japan - Deutschland beginnt, die Zuschauer jubeln. 9.40 Uhr: Der israelische Botschafter Ben Horin fliegt nach München. 10.00 Uhr: Der Krisenstab tritt zusammen. 12.00 Uhr: Das Ultimatum läuft ab. Der Krisenstab verhandelt erneut, das Ultimatum wird bis 17.00 Uhr verlängert. 15.00 Uhr: Die ägyptische Mannschaft erscheint nicht zum Basketballspiel gegen die Philippinen und reist am nächsten Tag ab. 15.38 Uhr: Der IOC-Präsident Avery Brundage erklärt die XX. Olympischen Spiele für unterbrochen. Es wird für den 6. September, 10.00 Uhr, eine Trauerfeier angesetzt. 16.30 Uhr: Scharfschützen gehen in Stellung. 17.00 Uhr: Es beginnen neue Verhandlungen. Es wird freies Geleit mit den Geiseln in einem Flugzeug nach Kairo sowie der Abzug der Scharfschützen bis 21.00 Uhr gefordert. 22.05 Uhr: Die Attentäter werden zu Hubschraubern gebracht. 22.20 Uhr: Zwei Helikopter fliegen zum Militärflughafen Fürstenfeldbruck. 22.35 Uhr: Die Hubschrauber treffen ein. Vor dem Aufsetzen flüchten als Besatzungsmitglieder verkleidete Polizisten aus der bereitstehenden Boeing 727. Sie sollten die Attentäter nach Betreten der Boeing überwältigen. Da ihnen das aussichtslos erschien, brachen sie den Einsatz eigenmächtig ab. 22.40 Uhr: Scharfschützen eröffnen das Feuer. 23.35 Uhr: Das Fernsehen berichtet, dass die Geiseln frei und die Terroristen tot seien. 6. September 1972, 0.10 Uhr: Ein Terrorist zündet eine Handgranate in einem der Hubschrauber. Die Explosion tötet alle Geiseln im Hubschrauber. Die anderen fünf Geiseln im zweiten Hubschrauber werden während des Kampfes getötet (Details, durch wen sie getötet wurden, sind bis heute nicht geklärt). 01.30 Uhr: Es fällt der letzte Schuss. Alle neun Geiseln sind tot. Fünf von acht Terroristen wurden erschossen, die anderen verhaftet. Auch ein Polizist wurde tödlich getroffen. (mia/ALBUM/DER STANDARD, Printausgabe, 14./15.1.2006)