Frankfurt - Deutschlands größter Gasimporteur E.ON will die Möglichkeit von Gaslieferungen aus dem Iran prüfen. "Es lässt sich nicht leugnen, dass im Iran die zweitgrößten Gasreserven der Welt liegen", sagte der Chef des Energiekonzerns, Wulf Bernotat, der Zeitung "Handelsblatt" laut Vorausmeldung vom Samstag. Dieses Gas werde einen Markt finden. Es gebe eine Reihe von Ländern, die dabei weniger politische Bedenken hätten als Europa oder die USA. Der Iran wird wegen seiner Atompläne international kritisiert.

Ob sich Projekte im Iran letztlich realisieren ließen, sei zwar unsicher, sagte Bernotat. "Wir müssen aber die kommerziellen Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit zumindest ausloten." Eine Option sei die geplante "Nabucco-Pipeline", die Gas aus dem Iran nach Europa bringen soll. "Diese Option prüfen wir", sagte Bernotat.

Nach einem Streit über Gaslieferungen zwischen Russland und der Ukraine hatten deutsche Gasimporteure vor einigen Tagen über Mengenschwankungen bei russischem Erdgas berichtet. (APA/Reuters)