Ottawa - Unter den drei Todesopfern, die ein
Selbstmordanschlag auf einen kanadischen Armeekonvoi im Südosten
Afghanistans am Sonntag getötet wurden, ist auch der ranghöchste
kanadische Diplomat in dem Land am Hindukusch. Der 59-jährige Glyn
Berry sei bei einem Autobombenanschlag auf ein regionales
Wiederaufbauteam (PRT) etwa einen Kilometer südöstlich von dem
kanadischen Armeecamp Nathan Smith in Kandahar ums Leben gekommen,
sagte Kanadas Vize-Außenminister Peter Harder am Sonntag vor
Journalisten in Ottawa.
Bei dem Anschlag seien außerdem zwei afghanische Zivilisten
getötet worden; drei kanadische Soldaten und mehrere afghanische
Zivilisten wurden demnach teils schwer verletzt.
Zwei der kanadischen Soldaten schwebten in Lebensgefahr, sagte der
General Marc Dumais bei der Pressekonferenz. Zunächst hatte der
kanadische Regierungschef Paul Martin gesagt, bei dem toten Kanadier
handle es sich um einen Soldaten.
Das kanadische Truppenkontingent unterstützt die afghanische Armee
bei der Suche nach Taliban-Kämpfern. Die Provinz Kandahar mit ihrer
gleichnamigen Hauptstadt ist eine Hochburg der Aufständischen. In der
Stadt werden immer wieder Selbstmordanschläge auf afghanische
Soldaten und Mitglieder der Internationalen Afghanistan-Schutztruppe
verübt. Für die meisten übernahmen Rebellen des Ende 2001 gestürzten
Regimes die Verantwortung. (APA/AFP)