
Heimathaus in Saalbach: Dort wird neuerdings ohne kritisches Begleitwort ein Hitler-Porträt des Salzburger Malers Fritz Reichel gezeigt.
Die Proteste gegen das idealisierende Porträt ließen nicht lange auf sich warten. Sowohl der Landeschef der Grünen, Cyriak Schwaighofer, als auch SP-Landtagsklubobmann David Brenner forderten, dass "zumindest Zusatzinformationen" zum Hitler-Bild angebracht werden. Schwaighofer warnte, Saalbach könne "zu einer Pilgerstätte für Neonazis" werden. Die Gemeinde sollte einen Historiker beauftragen, die NS-Geschichte in Saalbach aufzuarbeiten.
SP-Landesparteigeschäftsführer Martin Apeltauer wiederum appellierte an VP-Landesparteiobmann Wilfried Haslauer, seinen Parteifreund, Saalbachs Bürgermeister Peter Mitterer, "zur Räson" zu bringen. Apeltauer befürchtet einen Imageschaden für Salzburg durch das Saalbacher Hitlerbild. Der auch als Tourismusreferent der Landesregierung angesprochene Haslauer stellte sich allerdings schützend vor den Saalbacher Bürgermeister: Er werde keine Ratschläge oder Weisungen erteilen.
In Saalbach selbst schaltet man inzwischen auf stur: Das Bild werde nicht abgehängt, meint Bürgermeister Mitterer. Historische Erläuterungen hält man ebenfalls nicht für notwendig. Dafür verhängte man eine Mediensperre. Eine vom STANDARD beauftragte Fotografin wurde am Dienstag erst gar nicht in das Heimatmuseum eingelassen. Man habe mit "den Medien" schlechte Erfahrungen gemacht, so die lapidare Begründung einer Heimathaus-Mitarbeiterin.
Hitler-Bild wird von Kunstexperten bewertet