Brüssel/Wien/Villach - Innerhalb der EU-Kommission ist es zu einer heftigen Auseinandersetzung über die Öffnung des Arbeitsmarktes für Bürger der neuen EU-Staaten gekommen. Die Fraktion der GegnerInnen führte die österreichische Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner an. Die EU-Kommission will am 8. Februar einen Bericht mit Empfehlungen veröffentlichen, bevor die Mitgliedstaaten entscheiden, ob sie die Zugangsbeschränkungen noch länger aufrechterhalten wollen.

Wiener Regierungsvertreter hatten bisher erklärt, osteuropäischen Arbeitskräften den Zugang weiter zu verwehren, Finnland, Spanien und Portugal wollen vermutlich ab 1. Mai die Beschränkungen aufheben; in Großbritannien, Irland und Schweden gibt es keine solchen.

Bei einem informellen EU-Ministerrat von Donnerstag bis Samstag in Villach wollen sich die Sozial- und Arbeitsminister der EU sowie von Beitrittswerbern und Efta-Ländern mit Wachstum und Beschäftigung auseinander setzen. Der inhaltlich umstrittenste Punkt im Sozial- und Beschäftigungsbereich ist die Arbeitszeitrichtlinie. (red, DER STANDARD, Print, 16.1.2006)