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Los Angeles - "Ein steiniger Weg aus dem Getto von Brooklyn zu einem New Yorker Appartement, zwei Oscars, drei Häusern in Kalifornien und sechs Nerzmänteln." So beschrieb Shelley Winters, eigentlich Shirley Schrift, einmal ihren Karriereverlauf. Sie wurde 1922 in St. Louis geboren. Nach der Absolvierung der Lee Strasberg-Schauspielschule in New York folgten erste Engagements am Broadway, bis die Blondine in den 40er-Jahren von Hollywood entdeckt wurde.

Zunächst auf ihren Sexappeal festgelegt, konnte sich Winters bald auch als Charakterdarstellerin profilieren - ob in George Cukors Theaterfilm A Double Life (1947), in Anthony Manns Western Winchester 73 (1950) oder in George Stevens Melo A Place in the Sun (1951), in dem sie als Fabriksarbeiterin von Montgomery Clift zuerst erobert und dann ertränkt wird. Für Stevens' Adaption des Tagebuchs der Anne Frank erhielt sie 1959 ihren ersten Oscar (Beste Nebenrolle), 1965 wurde sie für A Patch of Blue ein zweites Mal ausgezeichnet.

Die Karriere des umtriebigen Stars hielt bis in die 90er-Jahre an. Schlagzeilen machte sie auch durch ihre kurzlebigen Ehen. Vergangenen Samstag ist Shelley Winters an den Spätfolgen eines Herzanfalls im Alter von 83 Jahren gestorben. (kam/DER STANDARD, Printausgabe, 16.1.2006)