Addis Abeba - Fast 50 Millionen Kinder in Afrika besuchen einem Bericht der Afrikanischen Union (AU) zufolge keine Schule. Grund seien immer geringere staatliche Investitionen in Bildungsmöglichkeiten, das große Bevölkerungswachstum und die Abwanderung gut ausgebildeter Arbeitnehmer, erklärte die AU am Sonntag. Während in den 90er Jahren noch umgerechnet 37 Euro pro Kopf in Bildung investiert worden seien, seien diese Ausgaben in den Jahren 2002 und 2003 auf 17 bis 21 Euro gesunken.

Mehrere afrikanische Staaten gäben im Schnitt weniger als drei Prozent ihres Bruttosozialprodukts für Bildungsmöglichkeiten aus, heißt es in dem Bericht, der auf einer Konferenz der afrikanischen Bildungsminister vorgestellt wurde. Für Unterricht seien weniger als zwölf Prozent des Etats vorgesehen. Damit werde der afrikanische Kontinent vermutlich sein Ziel verfehlen, allen Kindern bis zum Jahr 2015 kostenlos einen Grundstock an Bildung zu ermöglichen.

Die Mitgliedstaaten der AU sollten mindestens ein Viertel ihres Etats und sechs Prozent ihres Bruttosozialprodukts für Bildung aufwenden, forderte der südafrikanische Erziehungsminister Naledi Pandor. Ohne Bildung könne sich Afrika nicht weiterentwickeln, betonte sein algerischer Kollege Boubakeur Benbouzid. (APA/AP)