Mörfelden-Walldorf - Der türkische Schriftsteller Orhan Pamuk hat in der türkischen Tageszeitung "Hürriyet" den so genannten "Moslem-Test" in Baden-Württemberg als schwere Diskriminierung bezeichnet. "Diskriminierung der Muslime und Türken ist eine leider nach dem 11. September 2001 in der modernen Welt häufig begangene und tolerierte Sünde geworden", sagte der diesjährige Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels der Zeitung (Sonntag). "Ich hoffe, dass diese Sünde nicht jetzt auch in Deutschland begangen wird."

Gleichzeitig müssten die Türken in Deutschland "aufpassen, dass wir keinen Rassismus gegen Deutsche betreiben", warnte der Schriftsteller. Deshalb müsse die Reaktion der Türken in Deutschland unbedingt im demokratischen Rahmen bleiben.

Der umstrittene Fragebogen für einbürgerungswillige Ausländer wird seit Anfang des Jahres in Baden-Württemberg eingesetzt. Der Gesprächsleitfaden beinhaltet 30 Fragen, wie zum Beispiel nach der Einstellung zu Blutrache und Zwangsheirat, zu Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie zu Gewalt in der Ehe. Auch Hessen will einen solchen Test einführen. (APA/dpa)