Wien - Die internationale Kontaktgruppe (USA, Russland, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien) berät nach Belgrader Medienberichten am Montag in Wien über die südserbische Provinz Kosovo. Dabei handle es sich um eine ordentliche Sitzung, in deren Rahmen die Situation im Kosovo und weitere Schritte im Prozess der Festlegung des künftigen Status der seit 1999 von der UNO verwalteten Provinz beraten werden sollen, berichtete die serbisch-montenegrinische Nachrichtenagentur Tanjug unter Berufung auf das deutsche Außenministerium am Wochenende.

Die Sitzung wird laut Tanjug in der deutschen Botschaft in Wien abgehalten. Teilnehmen sollen auch der UNO-Beauftragte für die Verhandlungen über den künftigen Kosovo-Status, Martti Ahtisaari, sowie der Leiter der UNO-Verwaltung im Kosovo (UNMIK), Sören Jessen-Petersen.

Ahtisaari werde die Vertreter der Kontaktgruppe über die bisherigen Konsultationen mit den beteiligten Parteien und die weiteren geplanten Schritte unterrichten. Auch werde er seine Gesprächspartner über die Arbeit im neuen UNO-Büro in Wien informieren, berichtete Tanjug. Das für die Kosovo-Gespräche in Wien eingerichtete Büro nahm am 9. Jänner seine Arbeit auf.

Das erste direkte Treffen zwischen Vertretern Belgrad und Pristinas ist für 25. Jänner in Wien geplant. Bei diesen Gesprächen soll die Dezentralisierung der Kosovo-Verwaltung im Mittelpunkt stehen. Ebenso sollen der Schutz der Minderheiten und der Kulturgütern behandelt werden.

Auf die UNO-Vermittler wartet bei den Verhandlungen über den künftigen Kosovo-Status eine brisante Aufgabe: Pristina drängt vehement in die Unabhängigkeit und schließt jegliche andere Option aus. Belgrad lehnt eine Unabhängigkeit der Provinz ebenso vehement ab und zeigt sich bereit, höchstens eine weit gehende Autonomie zu gewähren. (APA)