Im Atomkonflikt mit dem Westen hat die Führung in Teheran indirekt mit einer Erhöhung der Ölpreise gedroht. Sanktionen gegen sein Land könnten zu einer Krise führen, sagte Finanzminister Dawud Danesch-Dschafari am Sonntag in Teheran. Dies würde die Ölpreise drastisch in die Höhe treiben, warnte er.
Ein Barrel OPEC-Öl kostete am vergangenen Freitag 57,16 Dollar, 55 Cent mehr als am Vortag, teilte das OPEC-Sekretariat am Montag in Wien mit.
US-Ölmarkt geschlossen
In New York war der Ölmarkt am Montag wegen eines Feiertags in den USA geschlossen. Am Freitag hatte die Notierung für US-Öl bei 63,92 Dollar gelegen.
Eine weitere Eskalation der Irankrise wäre nach Einschätzung des Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Archivs (HWWA) für die globale Ölversorgung ein ernstes Problem. "Iran ist der viertgrößte Rohöl-Exporteur der Welt und damit ein sehr wichtiges Land", sagte HWWA-Rohstoffexperte Klaus Matthies dpa-AFX. Angesichts ohnehin geringer freier Förderkapazitäten der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) seien Irans tägliche Ölausfuhren von rund 2,5 Millionen Barrel kurzfristig nicht zu ersetzen. Auf Dauer geringere Ölausfuhren des Landes könnten somit zu Versorgungsengpässen führen.
"Die Drohung ist sehr ernst zu nehmen", sagte Matthies. "Bei konkreten Maßnahmen zum Stopp der Ölausfuhren wird der Ölpreisrekord von 2005 rasch übertroffen", sagte Matthies. Erstmals seit 1973 würde damit ein Land Öl wieder als Waffe einsetzen.
Überfälle auf Ölförderanlagen in Nigeria