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Seidenschwanz (Bombycilla garrulus)

Foto: APA/dpa/Ruben Smit
Wien - Vogelgrippe-Entwarnung bei Singvögeln in Wien: Die 40 toten Seidenschwänze, die gestern, Sonntag, in zwei Bezirken gefunden wurden, waren nicht mit der Krankheit infiziert. Die Vögel starben allesamt durch den Anprall an Glasscheiben. Das sagte Walter Reisp, Leiter des Wiener Veterinäramtes, am Montag der APA.

Drei Mal musste am Sonntag der Dienst habende Amtstierarzt ausrücken, um in den Bezirken Landstraße und Penzing insgesamt 40 tote Seidenschwänze einzusammeln. Wegen des Verdachts auf Vogelgrippe hatten Passanten die Polizei verständigt.

Indizien eindeutig

"Das Ganze hat sich dramatischer dargestellt, als die Geschichte war", gab Reisp nun Entwarnung. Die Indizien seien eindeutig: Alle Todesopfer wiesen Schädelfrakturen auf und seien neben Glasscherben gefunden worden. Anders als Stadtvögel seien die Seidenschwänze als Zugvögel nicht an ungekennzeichnete Glasscheiben gewöhnt. Dies wurde den Singvögeln zum Verhängnis.

Kadaver werden untersucht

Zwar würden die Kadaver der Tiere noch in einem Labor in Mödling untersucht. Dies sei eine reine Vorsichtsmaßnahme. Er könne Vogelgrippe mit Sicherheit ausschließen, beruhigte Reisp.

Auch im vergangenen Winter habe man ähnliche Fälle von gefiederten Unfallopfern gehabt. Da die Bürger anders als heute damals noch nicht wegen der Vogelgrippe sensibilisiert gewesen seien, hätte dies aber keine Wellen geschlagen.

Ausrücken müsse man jedenfalls bei einer entsprechenden Alarmierung immer. Abgesehen von der Vogelgrippe könnten die Tiere auch andere Infektionen mit sich tragen, oder vergiftet worden sein. Das derzeit verstärkte Engagement der Bürger sei deshalb in keiner Weise eine Belastung für das Veterinäramt, stellte Reisp klar: "Dafür sind wir da." (APA)