Die Verjährungsfristen würden genau so verringert, dass Berlusconis ehemaliger Anwalt Cesare Previti, der bereits erstinstanzlich verurteilt worden ist, seinen Kopf aus der Schlinge ziehen kann, beklagt die Opposition. "Salva Previti" ("Rettet Previti") wird das Gesetz daher genannt. Previti war im November 2003 wegen Richterbestechung zu elf Jahren Haft verurteilt worden.
"Dank der Kürzung der Verjährungsfristen droht Italien eine ständige Amnestie. Das Gesetz ist verfassungswidrig", betonte der Sprecher der Rechtsanwälte, Ettore Randazzo, nach Angaben der römischen Tageszeitung "La Repubblica" am Montag.
Der umstrittene Gesetzesentwurf ist ein Teil der Justizreform, die Berlusconi trotz des heftigen Widerstandes der Richter durchgesetzt hat. Kernpunkt der Justizreform ist die strikte Trennung der Berufskarrieren von Staatsanwälten und Untersuchungsrichtern auf der einen Seite, und den Richtern auf der anderen.