Neu Delhi - Indien hat dem ausgemusterten französischen Flugzeugträger "Clemenceau" bis auf weiteres die Einfahrt in seine Hoheitsgewässer verboten. Das asbestbelastete Schiff dürfe bis zur endgültigen Entscheidung über die Zulässigkeit der Verschrottung in Indien am 13. Februar nicht in indisches Gebiet einfahren, teilte Indiens oberster Gerichtshof am Montag mit.
Eine Expertenkommission des Gerichts werde am Freitag erneut über den Fall beraten. Sie hatte in einer ersten Prüfung Anfang des Monats einen Verstoß gegen die Basler Konvention über gefährliche Abfälle festgestellt.
Schiffsfriedhof
Die 45 Jahre alte "Clemenceau" war am 31. Dezember aus dem südfranzösischen Hafen Toulon ausgelaufen. Sie soll auf dem weltgrößten Schiffsfriedhof Alang an der indischen Westküste verschrottet werden. In dem 265 Meter langem Boot sind laut Pariser Verteidigungsministerium noch 45 Tonnen Asbest verbaut; andere Schätzungen sprechen von bis zu 1.000 Tonnen.
Nach tagelangem Zögern hatte Ägypten erst am Wochenende der "Clemenceau" eine Durchfahrtserlaubnis für den Suez-Kanal erteilt. Dabei hatten sich die ägyptischen Behörden der französischen Argumentation angeschlossen, wonach der Flugzeugträger weiter ein Kriegsschiff ist und damit nicht unter die Basler Konvention fällt. (APA)