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Es geht nicht drunter und drüber also untypische Verhältnisse in Favoriten.

Foto: APA/Artinger
Wien - Die Ruhe rund um Fußball-T-Mobile-Bundesliga-Tabellenführer Austria Wien in der Winterpause ist fast schon gespenstisch. Trainer Frenkie Schinkels ist der derzeitige Trubel rund um die Konkurrenten Salzburg, Rapid oder GAK nur recht. "Derzeit sind die anderen in aller Munde, aber man sollte uns nicht unterschätzen. Wir arbeiten in aller Ruhe, das aber beinhart. Ich rieche und spüre in meiner Mannschaft einen unheimlichen Erfolgsdrang", meinte der seit 9. Jänner 43-Jährige im APA-Gespräch.

Titelkandidat Nummer eins ist für Schinkels aber Salzburg. "Salzburg ist absoluter Topfavorit. Sie haben sich mit den Verpflichtungen von Ivanschitz und Gercaliu selbst Druck auferlegt, und vielleicht kommt ja noch etwas nach." Auch Titelverteidiger Rapid gibt der gebürtige Niederländer trotz der Abgänge von Josef Hickersberger, Steffen Hofmann und Andreas Ivanschitz gute Karten. "Nach der Verpflichtung von Bazina wird Rapid nicht schwächer sein. Zudem ist die Champions League weg, sie können sich voll auf die Meisterschaft konzentrieren."

Hartes Trainingslager

Den Start ins Jahr 2006 haben die Violetten mit einem viertägigen Trainingslager in der Therme Stegersbach erledigt, neben "zwei Tagen Schwerstarbeit auf den Langlaufskiern" (Schinkels) standen Teambuilding und Kondition auf dem Programm. "Beim Heimfahren haben die Jungs im Bus geschlafen wie die Schulkinder", meinte Schinkels.

Nach einem freien Sonntag begann am Montag wieder der Trainingsalltag auf Wiener Boden, am Dienstag tritt die Austria in Hollabrunn zu einem Testspiel gegen den Schinkels-Ex-Klub Krems an. Am 30. Jänner geht es dann für zehn Tage ins traditionelle Trainingslager nach Marbella. Das Thema Teambuilding und Spaß an der Arbeit hat für Schinkels oberste Priorität. "Denn bei einem 27-Mann-Kader sind Probleme vorprogrammiert."

Dass die Austria derzeit von den Themen Salzburg, Rapid, Ivanschitz, Bazina oder Schachner medial in den Hintergrund gedrängt wird, genießt der in den vergangenen Jahren unter Frank Stronach stets im Rampenlicht stehende Traditionsverein in vollen Zügen. Schinkels: "Für viele Beteiligten ist das wie eine neue Welt, aber wir kommen damit gut klar. Stöger und Kraetschmer haben im Hintergrund alles perfekt im Griff und die Mannschaft kann sich perfekt aufs Wesentliche konzentrieren."

Das Austria-Mittelfeld wird im Frühjahr mit den Rückkehrern Janocko und Vachousek (nach Kreuzbandrissen wieder im Training) um zwei Prunkstücke reicher sein. "Wenn zwei solche Topspieler hinzukommen, dann ist das für einen Trainer Luxus. Vachousek macht einen sensationellen Eindruck. Wenn er so weiter macht, könnte er unser großer Trumpf werden. Janocko braucht noch ein wenig Zeit, aber er ist auf einem guten Weg."

Mit der Aufstockung der Kreativabteilung will Schinkels auch die im Herbst immer wieder zu Tage getretene Ladehemmung seiner Offensive hinter sich lassen. "Wir werden vor allem an der Offensive arbeiten, da müssen wir nachlegen. Hinten haben wir oft zu null gespielt, aber nach vorne muss es besser laufen." Zwei verletzungsbedingte Sorgenkinder gibt es derzeit trotzdem, nämlich Kapitän Ernst Dospel (Muskelprobleme Bauch und Adduktoren) sowie Christian Schragner (Knieentzündung).

Mit der seit rund einem Monat gültigen neuen Rollenverteilung - Schinkels alleiniger Trainer, Peter Stöger Sportchef - ist man klubintern rundum glücklich. "Ich arbeite mit dem Peter sehr gerne zusammen. Wir haben die gleiche Fußballsprache und sind mittlerweile gute Freunde geworden. Peter denkt rund um die Uhr für die Austria und Stronach. Das war bei der Austria nicht immer der Fall."(APA)