London - Saudi-Arabien hat den Iran am Montag zu einem Verzicht auf Atomwaffen gedrängt. Er hoffe, dass die Islamische Republik ihr Versprechen einhalte und kein Wettrüsten im Nahen Osten auslöse, sagte der saudiarabische Außenminister Prinz Saud al-Faisal am Montag dem britischen Rundfunksender BBC. Die westlichen Staaten hätten allerdings ihren Teil zu dem Problem beigetragen, weil sie es zugelassen hätten, dass Israel ein Atomwaffenarsenal entwickle.

"Der Westen hat den Schaden angerichtet"

"Ich denke, der Westen hat den Schaden angerichtet, unter dem wir nun alle leiden. Es mag andere Staaten geben, die nun möglicherweise denselben Weg gehen", sagte Prinz Saud. "Aber wir hoffen, dass der Iran dieser Versuchung widersteht."

Am Montag wollten Vertreter der fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrats - USA, Großbritannien, Frankreich, Russland und China - und Deutschlands in London das weitere Vorgehen im Konflikt mit dem Iran zu beraten. Das Land steht im Verdacht, Atomwaffen zu entwickeln. Es hat dies stets bestritten und erklärt, die Kernkraft nur zivil nutzen zu wollen. Die Auseinandersetzung war aus Sicht der USA, Europas und Russlands in der vergangenen Woche eskaliert, als der Iran internationale Siegel an Atomanlagen aufbrach, die ein Ruhen seines Atomprogramms während der Gespräche darüber garantieren sollten.

"Atomwaffe gibt keine Sicherheit"

Prinz Saud wies zudem daraufhin, dass der Abschuss einer iranischen Atomwaffe auf Israel unzweckmäßig sei, da dadurch Palästinenser getötet würden. Sollte eine solche Bombe ihr Ziel verfehlen, träfe sie Saudi-Arabien oder Jordanien. Trotz dieser Gefahr werde Saudi-Arabien nicht seinerseits nach Atomwaffen streben, wenn der Iran schließlich über ein solches Arsenal verfüge. "Wir glauben einfach nicht daran. Eine Atomwaffe gibt keine Sicherheit, sie ist eine Bedrohung." (Reuters)