Bild nicht mehr verfügbar.

Gebrselassie hat neue Bestmarken in der Tasche.

Foto: APA/AP/York
Phoenix/Arizona - Doppelt hält bekanntlich besser. Mit einem Weltrekord-Double innerhalb von 187 Sekunden hat Haile Gebrselassie die Freiluftsaison der Leichtathleten am Sonntag spektakulär eröffnet. Von drei Tempomachern unterstützt setzte der Langstreckenläufer aus Äthiopien am Sonntag in Phoenix in 58:55 Minuten eine neue Bestmarke im Halbmarathon und löschte "im Vorbeigehen" auch noch die fast acht Jahre alte Rekordzeit im 20-Kilometer-Straßenlauf aus. Auch die offizielle Zwischenzeit in 55:48 Minuten wird vom Weltverband (IAAF) nämlich als Weltrekord anerkannt.

"Das ist so fantastisch, weil es mein erster Weltrekord in Amerika ist. Das ist wirklich wunderbar, einfach wunderbar", sagte der 32-jährige Afrikaner, der in den 90er Jahren die langen Bahndistanzen beherrscht hatte. Zwei Mal war Gebrselassie Olympiasieger, vier Mal in Serie Weltmeister über 10.000 Meter. Nach seiner glanzvollen Karriere auf der Tartanbahn ist er auf die Straße gegangen, wo seine großen Ziele der Weltrekord im Marathonlauf und der Olympiasieg auf der klassischen Strecke 2008 in Peking sind.

Für seinen Auftritt beim "Rock 'n' Roll Arizona Marathon" hatte sich Gebrselassie einen Plan zurecht gelegt. "Die erste Hälfte wollten wir nicht so schnell angehen, alles war auf den zweiten Teil ausgerichtet. Ich wollte unter 59 Minuten bleiben und das hat geklappt", erklärte der Sieger nach den Weltrekorden Nummer 18 und 19 seiner Laufbahn.

Gebrselassie blieb 21 Sekunden unter dem alten Halbmarathon-Weltrekord des jungen Kenianers Samuel Wanjiru und gleich 30 Sekunden unter der 20-km-Zeit seines kenianischen Dauerrivalen Paul Tergat. Damit hält er jetzt schon drei offizielle "Road World Records" der IAAF, auch über 10 Kilometer (27:02 Minuten) war keiner schneller als der Welt-Leichtathlet des Jahres 1998. Die Bestzeiten auf der Bahn (5.000 bzw. 10.000 Meter) hat ihm sein junger Landsmann Kenenisa Bekele aber schon entrissen.

Die Zukunft von "Gabe", wie der Ausnahmesportler in seiner Heimat liebevoll genannt wird, liegt auf der Straße nach Peking. Im Vorjahr hat er in starken 2:06:20 Stunden in Rotterdam seinen ersten Marathon gewonnen, zum Weltrekord von Tergat fehlten Gebrselassie 1:25 Minuten. Am 23. April treffen die beiden alten Rivalen im London-Marathon aufeinander.(APA/dpa)