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In den guten Destinationen sind die Gäste auch bereit, mehr Geld auszugeben, zeigt eine Studie.

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Saalfelden - Begrenzte Mittel und verschärfte Konkurrenz auf dem internationalen Urlaubsmarkt haben dafür gesorgt, dass immer mehr Hoteliers und Tourismusorganisationen in Österreich ihre Kräfte bündeln, gemeinsame Angebote schnüren und vereint bewerben. "Destinationsmanagement" heißt dieser Prozess auf Neudeutsch. "Ohne Zusammenrücken unter dem Dach einer starken Marke wird man international nicht mehr wahrgenommen", sagte der Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), Thomas Reisenzahn, im Gespräch mit dem STANDARD.

Top-Performer unter den Urlaubsdestinationen, zu denen laut jüngster Untersuchung neben Achensee und Serfaus-Fiss-Ladis (alle Tirol) auch die Europasportregion Zell am See/ Kaprun sowie das Gasteinertal (Salzburg) gehören, kommen auf eine durchschnittliche Aufenthaltsdauer von fast sieben Tagen. In schwachen Destinationen, etwa der oberen Steiermark, sind es nicht einmal zweieinhalb Tage, die ein Feriengast dort im Durchschnitt verbringt.

Mehr Ausgaben

In den guten Destinationen sind die Gäste auch bereit, mehr Geld auszugeben. Bei der Nettoumsatzentwicklung etwa liegt die Arlberg-Region mit einem Umsatz pro Zimmer von fast 36.000 Euro an der Spitze. Auch die Olympiaregion Seefeld in Tirol sowie der Wörthersee (Kärnten) schneiden gut ab.

Die Bundeshauptstadt Wien, die bei den meisten Kennzahlen ebenfalls an der Spitze liegt, hat als Ganzjahresdestination eine Sonderstellung.

Insgesamt zeige sich, dass die Top-Destinationen immer besser werden und Marktanteile gegenüber Mitanbietern gewinnen, sagte Reisenzahn. Der Trend zu größeren Einheiten in der Vermarktung hält laut Reisenzahn an. Bestes Beispiel sei Tirol, wo man von ursprünglich 270 Tourismusverbänden, die zum Teil gegeneinander gearbeitet haben, in nächster Zukunft auf etwa 20 kommen will. Derzeit gibt es in Tirol etwa 40 Tourismusverbände.

Profi-Manager als Erfolgsfaktor

In einer Studie, die im Rahmen des noch bis Mittwoch in Saalfelden tagenden Hotelierkongresses vorgestellt wird, hat die ÖHV zusammen mit PriceWaterhouseCoopers und der Österreichischen Hotel-und Tourismusbank (ÖHT) die "Erfolgsfaktoren österreichischer Destinationen" erhoben. Dabei zeigt sich: erfolgreiche Destinationen werden durch die Bank von Tourismus-Profis gemanagt, die den Job hauptberuflich ausüben und im Bedarfsfall schnell entscheiden können. Politische Einflüsterungen gibt es so gut wie nicht. Ein weiteres Erfolgskriterium ist die Kooperationsbereitschaft mit anderen Regionen. (Günther Strobl, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 17.1.2006)