In den 20er Jahren drängten Frauen massiv auf die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Sie forderten mehr Bildung und Arbeitsplätze. Doch sie haben nicht mit den deutschen Blumenhändlern gerechnet, die nach Vorbild der Amerikaner den Muttertag einführten. Seitdem werden Mütter einmal jährlich für die fehlende Anerkennung - nicht nur mit Blumen, auch mit vielen anderen netten Dingen die in der Muttertags-Werbung angeboten werden - "entschädigt". Gegen Ende des Krieges, bedankte man(n) sich nicht mehr bei der Gebärmaschine, sondern beim Durchhaltevermögen an der Heimatfront. frauennews.de bringt folgenden Verlautbarung der Reichsfrauenführung zum Muttertag der einsamen Frau (1944): "Der Ausgang des Krieges hängt weniger von materiellen, als von ethischen Voraussetzungen und Gegebenheiten ab. Damit erwächst aber den Frauen als Trägerinnen der Stimmung und Haltung in der Heimat und indirekt auch an der Front eine große Verantwortung. Denn ebenso kriegsentscheidend wie die Waffentaten ist die seelische Rüstung eines Volkes." Nach Kriegsende gab es aber wieder Blumen In den 50er Jahren war die Arbeitslosigkeit hoch. Die Ex- Trümmerfrauen wurden ins Haus verbannt, dort fanden sie genug treusorgende Arbeit und Sorgen. Und Vasen für die Muttertags-Blumen. Und was gibt es 2000? Ist der Muttertag noch ein brauchbarer Gedenktag? Oder obsolet? War er je ein brauchbares Instrument der Dank - und Respektzeugung? Was meinen SIE? (pd)