Slowenen-Vertreter Rudi Vouk, der mittels Geschwindigkeitsübertretung die Ortstafeldebatte bereits 2001 vor das Höchstgericht brachte, ist empört: "Haider ist reif für die Absetzung. Wenn jemand so offen den Rechtsstaat verhöhnt, gehört er abgesetzt", sagt Vouk zum Standard. Die Regierung solle ein Amtsenthebungsverfahren gegen den BZÖ-Chef einleiten, denn der betreibt für Vouk "eindeutig Amtsmissbrauch". Haider sei "ein Fall für den Staatsanwalt und nicht für die Politik". Sollte die Staatsanwaltschaft nicht selbst tätig werden, erwägt der Rat der Kärntner Slowenen nach Ablauf der Umsetzungsfrist den Gang vor die Strafbehörde.
Für den früheren VfGH-Präsidenten Ludwig Adamovich ist das Verrücken der Ortstafeln laut Straßenverkehrsordnung zwar möglich, aber "dass es rechtlich nicht korrekt ist, liegt auf der Hand". Neu ist die Taktik Haiders übrigens auch nicht: Bereits 2003 verrückte er die Ortstafeln von St. Kanzian, damals allerdings ohne öffentlichen Aufschrei.
Haider-Stellvertreterin, Justizministerin Karin Gastinger (BZÖ), will die Causa erst nach Ablauf der Umsetzungsfrist Ende Juni kommentieren. Gerichtsurteile seien jedenfalls umzusetzen, auch wenn "in dieser ganz speziellen Frage besonders behutsam" vorgegangen werden müsse. Offen bleibe, ob es überhaupt "Bedarf gibt, diese rechtliche Grundlage zu erzwingen".