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Seit Jahresbeginn ist der US-Ölpreis bereits um über vier Dollar gestiegen.

Foto: Reuters/Laszlo Balogh
New York/London - Der Ölpreis hat sich am Mittwoch angesichts anhaltender Spannungen im Iran und Nigeria weiter über der Marke von 67 Dollar (55,3 Euro) gehalten. Ein Barrel (159 Liter) kostete am frühen Nachmittag 67,25 Dollar und damit 31 Cent mehr als zu Handelsschluss am Dienstag. Ein Barrel der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 36 Cent auf 65,26 Dollar.

Europäische und US-Spitzenpolitiker hatten zuvor ein Krisentreffen der Internationalen Atomenergie-Organisation gefordert. Auf diesem Treffen könnten Sanktionen gegen Iran beschlossen werden. Einem Pressebericht zufolge schlägt Israel unter anderem ein Öl-Embargo gegen das Land vor.

Iran seinerseits hatte zuvor indirekt mit einer Erhöhung der Ölpreise gedroht. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hält einen Preisanstieg auf bis zu 160 Dollar je Barrel für möglich, falls Iran seine Ölexporte tatsächlich einschränken sollte.

Weiter Anschläge

In Nigeria haben militante Gruppen unterdessen weitere Anschläge auf die ausländische Förderindustrie angedroht. Der Shell-Konzern erwägt einem Pressebericht zufolge, nach der Gefangennahme mehrerer Arbeiter und dem Rückzug von vier Ölplattformen alle Beschäftigten aus der Region zurückzuziehen.

Angesichts der geringen Ausfallmenge und der üblicherweise nur kurzen Ausfallzeit hätten die Meldungen aus Nigeria nach Einschätzung von Rohstoffanalyst Edward Meir von Man Financial unter normalen Umständen kaum den Markt bewegt. "Die mögliche Krise im Iran im Hinterkopf steigen die Märkte aber einfach nach jeder Nachricht, die eine mögliche Angebotssenkung beinhaltet."

Auch der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) stieg weiter. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats kostete ein Barrel am Dienstag im Durchschnitt 58,58 Dollar und damit 87 Cent mehr als am Montag. Die OPEC berechnet den so genannten Korbpreis aus elf wichtigen Sorten der Organisation. (APA)