Die Festnahmen von mehr als zehn Persönlichkeiten, darunter Journalisten und Gewerkschafter, wegen "Diffamierung" der Regierung waren von amnesty international (ai) und Human Rights Watch scharf kritisiert worden. Ministerpräsident Hun Sen hatte daraufhin die baldige Freilassung der Regierungskritiker angekündigt. Im Vorjahr war der rechtsliberale Oppositionsführer Sam Rainsy von einem Gericht in Phnom Penh wegen Verleumdung von Hun Sen und anderen politischen Gegnern in Abwesenheit zu 18 Monaten Haft verurteilt worden. Sam Rainsy lebt seit Februar 2005 in Frankreich im Exil.
Asien & Pazifik
Ex-König Sihanouk fordert Freilassung von Menschenrechtsaktivisten
Mehr als zehn Regierungskritiker in Phnom Penh inhaftiert
Phnom Penh/Peking - Der kambodschanische Ex-König
Norodom Sihanouk hat die Behörden in Phnom Penh zur Freilassung
inhaftierter Menschenrechtsaktivisten aufgefordert. Der 82-Jährige,
der sich seit Monaten in Peking einer Krebsbehandlung unterzieht,
hatte 2004 zu Gunsten seines jüngsten Sohnes Norodom Sihamoni
abgedankt. In einer am Dienstag in der chinesischen Hauptstadt
veröffentlichten Erklärung forderte Sihanouk die unverzügliche
Freilassung des am 31. Dezember von der Polizei festgenommenen
Direktors des Kambodschanischen Menschenrechtszentrums, Kem Sokha,
sowie der Menschenrechler Rong Chhun und Mam Sonando.
Bei den Parlamentswahlen 2003 hatte Hun Sens ex-kommunistische
Kambodschanische Volkspartei (PPC) 73 der 123 Abgeordnetensitze
errungen. Sie regiert in einer Koalition mit der FUNCINPEC
("Nationale Einheitsfront für ein unabhängiges, neutrales,
friedliches und kooperatives Kambodscha") von Sihanouks Sohn Prinz
Norodom Ranariddh. Die FUNCINPEC stellt 26, die rechtsoppositionelle
Sam-Rainsy-Partei (PSR) 24 Abgeordnete. (APA)