Wegen des erwarteten Verbots seiner Übernahmepläne durch das Bundeskartellamt sondiert der Axel Springer Verlag nach einem Pressebericht nun die Möglichkeiten für eine Ministererlaubnis. Springer-Chef Mathias Döpfner habe in den vergangenen Tagen mit mehreren Politikern aus Union und SPD über eine solche Sondererlaubnis von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) geredet, meldete die "Süddeutsche Zeitung" am Dienstag.

Stoiber sagt Unterstützung zu

Döpfner sprach demnach mit dem bayerischen Minsterpräsidenten Edmund Stoiber (CSU), dessen hessischem Kollegen Roland Koch (CDU) und auch mit dem rheinland-pfälzischen Regierungschef Kurt Beck (SPD), der die Medienpolitik der Sozialdemokraten koordiniert. Stoiber sagte dem Bericht zufolge Döpfner zu, er würde einen Antrag auf Ministererlaubnis bei seinem Parteikollegen Glos unterstützen. Der Bundeswirtschaftsminister wollte sich dazu auf Nachfrage am Dienstag in Berlin aber nicht äußern.

Aus der SPD verlautete der "SZ" zufolge, dass die Parteispitze eine solche Sondererlaubnis skeptisch sehe. In jedem Fall wolle die SPD an der möglichen Entscheidung beteiligt werden. Zugleich heißt es demnach im Springer Verlag, Döpfner betrachte einen solchen Antrag auf Ministererlaubnis "eher kritisch", weil er um den Ruf der Unabhängigkeit für den Verlag fürchtet. (APA)