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Foto: APA/dpa/Puchner
Nicht Kollisionen - und schon gar nicht solche mit Snowboardern - bilden das größte Gefahrenpotenzial auf den steirischen Pisten: Zu mehr als 90 Prozent passieren Verletzungen durch einen Einzelsturz auf einer markierten Piste, zeigt eine Studie der steirischen Pistengütesiegelkommission. Drei Viertel der Unfälle ereignen sich am Nachmittag, bei Mehrtages-Urlaubern ist der vierte Tag der gefährlichste, so die Studie, die seit dem Jahr 2000 rund 2.000 Skiunfälle auf steirischen Pisten analysiert hat.

Skifahren birgt ein gewisses Unfallrisiko in sich

Skifahren birgt ein gewisses Unfallrisiko in sich. Allein in den zwölf mit den steirischen Pistegütesiegel versehenen Skigebieten ereigneten sich seit dem Jahr 2000 3.979 dokumentierte Unfälle, hieß es am Dienstag bei der Präsentation der Studie durch die steirische Pistengütekommission, der Sportmedizinischen Untersuchungsstelle des Landes Steiermark und der Organisation "Große schützen Kleine". Von den analysierten rund 2.000 Unfällen gingen nur acht Prozent auf eine Kollision zurück. Davon stießen wiederum zu einem Drittel Skifahrer mit Skifahrer und zu einem Viertel Skifahrer mit einem Snowboarder zusammen. 17 Prozent der Fahrer stand ein natürliches festes Hindernis im Weg.

Drei Viertel der Unfälle zwischen 14 und 15 Uhr

Drei Viertel der Unfälle ereigneten sich zwischen 14.00 und 15.00 Uhr. "Das ist sicherlich eine Sache der körperlichen Ermüdung und des damit Konzentrationsmangels", interpretiert der Leiter der Sportmedizinischen Untersuchungsstelle, Peter Schober. Viele Skifahrer würden vergessen, dass der Skisport "ein Ganzjahressport" ist, nämlich in dem Sinne, "dass man sich auch den Rest des Jahres bewegen sollte, um im Winter fit für die Piste zu sein". Die Unterbrechung eines Skitages mit Regenerationspausen gehöre daher zu den vordinglichen Geboten. Sobald man bemerke, dass die Schwünge nicht mehr so ausfallen wie geplant, sei es höchste Zeit für eine Pause von zumindest 20 Minuten, so Schober.

Höhere Unfallzahlen an Wochenenden und am Mittwoch

Deutlich höhere Unfallzahlen wurden an Wochenenden und zur Wochenmitte registriert. Am Mittwoch seien die Skiurlauber zumeist den vierten Tag auf der Piste, die Vorsicht sinke. Nicht zu vernachlässigen sei auch die Ernährung: Zur Regeneration des Körpers brauche der Körper kohlenhydratreiche Nahrung, weil der Glycogenabbau erhöht ist. Meist nehmen Urlauber in den Hütten aber stark eiweißhaltige Speisen zu sich, was sich am vierten Tag bereits negativ auf die Fitness des Körpers auswirken könne. Bei den Verletzungen rangieren Knie- und Kopfverletzungen (41 und 19 Prozent) vor Schulter- und Unterschenkelverletzungen. (APA)