Preßburg/Wien - Die Entscheidung der slowakischen Regierung über den Zuschlag bei der Privatisierung der Flughäfen Bratislava und Kosice wird sich um mindestens eine Woche verschieben. Statt wie bisher geplant am morgigen Mittwoch wird das Thema nun erst eine Woche später, am 25. Jänner, im Ministerrat behandelt. Die Privatisierungskommission und Verkehrsminister Pavol Prokopovic hatten das "Consortium Airport TwoOne", bestehend aus Flughafen Wien AG, Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) und der slowakischen Penta Investment Limited, empfohlen, nun ist nur mehr die Regierungsentscheidung ausständig.

Der Privatisierungsvorschlag für die Flughäfen Bratislava und Kosice befinde sich nicht auf der Tagesordnung der Kabinettsitzung am morgigen Mittwoch, bestätigte der Pressesprecher des Wirtschaftsministeriums am Dienstag gegenüber der APA. Das Wirtschaftsministerium habe den Vorschlag schon vorbereitet, werde ihn der Regierung aber erst nach der Sitzung des Koalitionsrates am Donnerstag vorlegen. Im günstigsten Fall könne sich die Regierung dann erst Mittwoch nächster Woche (25. Jänner) damit befassen.

Politisch umstritten

Bisher folgte die Regierung bei allen Privatisierungsentscheidungen den Empfehlungen der Kommission. Die Empfehlung für das Konsortium um den Flughafen Wien ist jedoch in der Slowakei politisch umstritten. Gegen einen Zuschlag an "TwoOne" durch die Mitte-Rechts-Regierung hat sich u.a. die linksgerichtete Oppositionspartei Smer ausgesprochen. Die Smer möchte das Thema im Parlament behandeln und einen Appell an die Regierung zum Stopp der Privatisierung erreichen. In der Regierung hat jeder Minister ein Vetorecht.

Der Flughafen Bratislava/Pressburg hat im Vorjahr bei den Passagierzahlen um rund 48 Prozent zugelegt. Während 2004 noch 893.614 Passagiere abgefertigt wurden, waren es 2005 bereits 1,33 Millionen. 95 Prozent der Fluggäste waren auf internationalen Flügen zu verzeichnen. 1,26 Millionen Passagiere nutzen den Flughafen für internationale Anbindungen, um 47 Prozent mehr als noch 2004, berichtet die slowakische Nachrichtenagentur SITA. (APA)