Damaskus - Ein syrischer Jurist, der mit den Ermittlungen über die Hintergründe des Mordes am ehemaligen libanesischen Ministerpräsidenten Rafik Hariri vertraut ist, hat am Dienstag in Damaskus erklärt, die vom UNO-Sicherheitsrat eingesetzte Untersuchungskommission könne Präsident Bashar Assad auf Grund seiner Immunität zwar nicht verhören. Assad könne die Ermittler jedoch "zu einem Gedankenaustausch empfangen, so wie er irgendeine Delegation empfängt", sagte der Rechtsanwalt Omran Suaibi. Der Anwalt, der den syrischen Zeugen Houssam Taher Houssam vertritt, der zuerst gegen syrische Funktionäre ausgesagt und dann seine Aussage widerrufen hatte, forderte die Ermittler auf, Houssam erneut zu verhören. Außerdem könnten sie Angehörige des Zeugen treffen, um sich davon zu überzeugen, dass diese von den syrischen Behörden nicht unter Druck gesetzt worden seien. Nachdem Houssam seine Aussage widerrufen hatte, war spekuliert worden, er habe dies getan, weil der Geheimdienst seine Angehörigen bedroht habe. UNO-Ermittler hatten am gestrigen Montag am Wiener UNO-Sitz unter anderen den früheren Chef des syrischen Militärgeheimdienstes im Libanon, Generalleutnant Rustom Ghazali, befragt. Dieser war von den UNO-Ermittlern unter Leitung des deutschen Oberstaatsanwalts Detlev Mehlis beschuldigt worden, in die Ermordung des früheren libanesischen Premiers verwickelt gewesen zu sein. (APA/dpa)