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"New Horizons" hat sich erfolgreich auf den Weg zum Pluto gemacht.

Foto: APA/EPA/Gary I Rothstein
Cape Canaveral - Erstmals in der Geschichte der Raumfahrt ist am Donnerstag eine Expedition zum Planeten Pluto am Rande unseres Sonnensystems aufgebrochen. Die NASA-Raumsonde "New Horizons" startete um 20.00 Uhr MEZ vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida.

Die beiden ersten Startversuche am Dienstag und Mittwoch mussten wegen zu starker Höhenwinde sowie einer Unterbrechung der Stromversorgung im Kontrollzentrum in Laurel in Maryland abgebrochen werden.

Rekordgeschwindigkeit

"New Horizons" wird schneller fliegen als alle anderen Raumflugkörper vor ihr. Nach Angaben der NASA legt sie die erste Teilstrecke bis zum Mond in nur neun Stunden zurück. Für die gleiche Entfernung benötigten die Apollo-Besatzungen drei Tage.

Plan

In rund 13 Monaten wird die etwa Klavier große Raumsonde am Planeten Jupiter erstmals ihre sieben wissenschaftlichen Instrumente testen. Bei dem Riesenplaneten holt sie sich außerdem so viel Schwung, dass sie förmlich in Richtung Pluto geschleudert wird.

Trotz aller Geschwindigkeitsrekorde wird die Raumsonde erst im Juli 2015 in einer Entfernung von rund 10.000 Kilometern Entfernung an dem "Eiszwerg" und dessen Mond Charon vorbeifliegen. Die US-Raumfahrtbehörde erwartet von dem rund 700 Millionen Dollar (580 Millionen Euro) teuren Projekt eine Innenansicht der Ursprünge unseres Sonnensystems vor 4,5 Milliarden Jahren.

Elf Kilogramm Plutonium

Die Sonde wurde zunächst von einer Atlas-V-Rakete auf den Weg gebracht, anschließend wird sie mit Atomkraft betrieben. Dafür sind rund elf Kilogramm Plutonium an Bord, was heftige Proteste von Atomkraftgegnern hervorgerufen hat. (APA/dpa/red)