Teheran - Mit Ablehnung haben westliche Regierungen
auf das iranische Angebot reagiert, im Atomstreit die Gespräche mit
der EU wieder aufzunehmen. US-Außenamtssprecher Sean McCormack warf
der Teheraner Regierung am Dienstag vor, die "diplomatische
Nebelmaschine" angeworfen zu haben. In britischen Regierungskreisen
hieß es, das Angebot des Iran sei nichts sagend. Russland lehnte
Sanktionen gegen die Islamische Republik zwar ab, verlangte von ihr
aber zugleich, sich vor weiteren Gesprächen an ihre internationalen
Verpflichtungen zu halten. Dagegen setzte sich China für neue
Gespräche des Iran und der EU ein.
Am Sitz der Internationalen Atomenergiebehörde IAEO in Wien hieß
es in iranischen Kreisen, der Iran habe die drei Vermittler-Staaten
Deutschland, Frankreich und Großbritannien um eine sofortige Rückkehr
an den Verhandlungstisch gebeten. Absender eines entsprechenden
Schreibens sei der stellvertretende Chef des Obersten Nationalen
Sicherheitsrates des Iran. Den Angaben zufolge machte der Iran darin
aber offenbar keine inhaltlichen Angebote.
Trotz internationaler Warnungen hatte der Iran vergangene Woche
die Forschungsarbeiten an atomaren Brennstoffen wieder aufgenommen.
Das Land steht im Verdacht, an Atomwaffen zu arbeiten. Es hat dies
stets dementiert, aus Sicht der EU aber nicht genug getan, um das
internationale Misstrauen zu entkräften. Nach mehrjährigen
Verhandlungen zogen sich die Europäer vergangene Woche aus den
Gesprächen zurück und leiteten Schritte ein, die zu einer Verweisung
des Falls an den Sicherheitsrat der Vereinten Nation (UN) führen
könnten. Dieser könnte Sanktionen beschließen. China hat dort ein
Veto-Recht. (APA/Reuters)