Innsbruck - Die Tiroler Halbleitergruppe Datacon Technology AG im Besitz der niederländischen BE Semiconductor Industrie N. V. (Besi) mit Sitz in Radfeld hat 2005 einen leichten Umsatzrückgang verzeichnen müssen. In das laufende Geschäftsjahr gehe man "vorsichtig optimistisch", erklärte Geschäftsführer und Besi-Vorstand Helmut Rutterschmidt am Mittwoch der APA.

Seit dem Verkauf des Unternehmens an die niederländische Besi-Gruppe Anfang 2005 weise man die Unternehmenszahlen nicht mehr getrennt aus, hieß es. 2004 hatte Datacon einen Umsatz von rund 68 Mio. Euro eingefahren. Im abgelaufenen Geschäftsjahr habe man "etwas weniger Umsatz" gemacht. Auch die Besi-Gruppe sei unter den Erwartungen geblieben. Als Grund dafür nannte Rutterschmidt ein "sehr schwaches" erstes Halbjahr. Im zweiten Halbjahr habe man bei Datacon "viel aufholen" können. Im Dezember habe man einen sehr hohen Auftragseingang verzeichnet. Dieser wirke sich positiv auf das laufende Geschäftsjahr aus.

Zehn Prozent mehr Umsatz geplant

Für 2006 sei eine Umsatzsteigerung für Datacon um etwa 10 Prozent "machbar", kündigte Rutterschmidt an. Denn der Markt werde derzeit optimistisch eingeschätzt. Den Marktforschern zufolge dürfte er zwischen 8 und 22 Prozent wachsen, hieß es.

Der Exportanteil von Datacon liege bei 99 Prozent. 2005 habe man 20 Prozent in die Vereinigten Staaten, 40 Prozent in Europa und 40 Prozent in Asien abgesetzt. In Asien verschiebe sich der Markt von Malaysia, Singapur und Thailand hin nach Taiwan, Korea und China.

Kostensenkung in Tirol

Der Standort Radfeld soll auch weiterhin erhalten bleiben. In den vergangenen Jahren habe man die Kosten in Radfeld durch Restrukturierungsmaßnahmen gesenkt. Rund 40 Mitarbeiter seien abgebaut worden. Derzeit seien 240 Mitarbeiter allein in Radfeld beschäftigt, weltweit verfüge Datacon über 390 Mitarbeiter.

Die Besi-Gruppe beschäftige insgesamt 1.200 Mitarbeiter in sieben Ländern. 2006 gebe es bei Datacon "eher wieder Einstellungen als weiteren Abbau", kündigte Rutterschmidt an.

Datacon wurde 1986 gegründet. Das Hauptaufgabengebiet des international tätigen Unternehmens ist die Entwicklung und die Produktion von hochpräzisen Bestückmaschinen für die Halbleiterindustrie. Zu den Kunden zählen internationale Konzerne wie etwa Bosch, Philips, Siemens, Infineon sowie amerikanische und asiatische Zulieferbetriebe. Das Unternehmen zählt nach eigenen Angaben zu den führenden Anbietern in der Branche. Im Bereich Flip Chip Technologie etwa ist Datacon weltweit führend. (APA)